Ein Favoritenschreck namens Japan

von Carsten Germann17.10.2025 | 10:30 Uhr
Foto: Imago

Japan 3:2 gegen Brasilien nach 0:2-Rückstand – Die „Samurai Blue“ aus Asien unterstrichen im Freundschaftsspiel am vergangenen Dienstag in Tokio gegen den Rekord-Weltmeister mal wieder ihre Qualitäten als Favoritenschreck. Fussballdaten.de blickt zurück.

Japan und Brasilien haben die WM-Qualifikation für 2026 bereits in der Tasche.

Es schien eine gute Idee der brasilianischen Verbands-Planer gewesen zu sein, das erste Freundschaftsspiel nach der Qualifikation in der CONMEBOL, in der Brasilien nicht eben geglänzt hatte, in Tokio gegen Japan auszutragen.

Immerhin hatte Brasilien am 30. Juni 2002 mit dem 2:0 im Finale gegen Deutschland in Yokohama seinen fünften und bis heute letzten WM-Titel gewonnen. Die Sky-Dokumentation Brasilien 2002 – Die wahre Geschichte lässt diese wunderbare Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea, die auch für Deutschland sensationell gut verlief, aus Sicht von Ronaldo Nazario, Roberto Carlos und Co noch einmal Revue passieren.

Mit viel Nostalgie, klar. Aber das ist bei solchen Dokus immer so.

Aber: Dass Brasilien 2026 in East Rutherford wieder Weltmeister wird, daran bestehen mehr denn je große Zweifel.

  • Brasilien gewann unter dem italienischen Nationaltrainer Carlo Ancelotti (66) zwar drei von sechs Spielen (1,67 Punkte pro Spiel), doch nur zwei dieser Partien waren Pflichtspiele (WM-Quali gegen Chile und Paraguay).
  • Oder anders herum: Brasilien hat zwei der letzten drei Spiele unter Ex-Bayerntrainer Ancelotti verloren.

Japan gegen Brasilien 3:2 – Verblüffende Zahlen

  • Es war die erste Länderspiel-Niederlage Brasiliens gegen Japan.
  • Elf von 14 Vergleichen mit den „Samurai Blue“ hatte die „Selecao“ gewonnen, u. a. bei der WM 2006 in Deutschland, 4:1 in Dortmund (Gruppenphase).

Dabei hätte man in Brasilien auch früher draufkommen können.

Japan gilt mittlerweile als ausgewiesener Favoritenschreck.

Wann schaffte Japan zwei Siege gegen Deutschland?

19 Minuten

Nun verwandelten der frühere Salzburger Takumi Minamino (52.), jetzt bei der AS Monaco, Keito Nakamura (62.) von Stade Reims und Feyenoord Rotterdams Ayase Ueda (71.) einen 0:2-Rückstand binnen von 19 Minuten noch in einen Sieg um.

„Diese Niederlage ist nicht zu akzeptieren“, schimpfte Brasiliens Casemiro nach dem Spiel bei TV Globo, „es war ein Blackout von allen in unserer Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Wir müssen daraus lernen, denn bis zur Weltmeisterschaft sind es nur noch ein paar Monate.“