WM-Quali: Udine fordert Verschiebung von Spiel gegen Israel

von Jean-Pascal Ostermeier | sid4 hours ago
WM-Quali: Udine fordert Verschiebung von Spiel gegen Israel
Foto: AFP/SID/MARCO BERTORELLO

Der Bürgermeister der italienischen Stadt Udine hat die Verlegung des Qualifikationsspiels zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 zwischen Italien und Israel gefordert - das Innenministerium sieht allerdings keine Notwendigkeit dafür. "Israel wurde zwar nicht von internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen, aber angesichts einer humanitären Katastrophe von historischem Ausmaß, angesichts des unermesslichen Leids in Gaza, halte ich es für unangemessen, dieses Spiel auszutragen", sagte Bürgermeister Alberto Felice De Toni laut der Zeitung Messaggero Veneto. 

Die Partie der Gruppe I soll am 14. Oktober in Udine stattfinden, De Toni sorgt sich offenbar um die öffentliche Sicherheit. "Vor einem Jahr gab es Demonstrationen und in anderthalb Monaten wird es sicherlich wieder welche geben", sagte er. Es sei "angebracht, auf bessere Zeiten zu warten, das Spiel zu verschieben und nachzuholen", weil er befürchte, "dass innerhalb von anderthalb Monaten kein Waffenstillstand erreicht werden kann". Andere Organisationen im Land fordern eine komplette Absage des Spiels. Aus Sicht des Innenministeriums könne die Partie dagegen "planmäßig ausgetragen werden", wie Ministeriumsquellen der Nachrichtenagentur ANSA mitteilten.

Das bislang letzte Aufeinandertreffen der beiden Nationen genau ein Jahr zuvor in der Nations League fand ebenfalls in Udine statt. Auch damals hatte es Forderungen nach einer Verlegung gegeben und der Stadtrat sich zunächst geweigert, das Spiel zu unterstützen. Erst nach langen Verhandlungen und unter der Bedingung, humanitäre Maßnahmen zugunsten von Gaza zu starten, hatte er die Schirmherrschaft für die Partie erteilt. 

Das Stadion in Udine wird vom Erstligisten Udinese Calcio betrieben. Die Entscheidung, Länderspiele auszurichten, liegt beim italienischen Fußballverband (FIGC), das Spiel selber wird von der UEFA organisiert. "Als Gemeinde sind wir auf der dritten Ebene angesiedelt und für die öffentliche Ordnung in Abstimmung mit der Präfektur zuständig", sagte De Toni.

(sid)


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