... bei denen kein Arzt oder Apotheker helfen kann: schlechtes sportliches Abschneiden. Trainerentlassungen und Rücktritte von enttäuschten Kickern sind die üblichen Reflexe auf derlei Missgeschick; das Turnier in Südafrika zieht aber offensichtlich größere Verwirbelungen nach sich.
In Nigeria - die „Super Eagles“ schieden als Letztplatzierter der Gruppe B aus (ein Zähler) - wurde gleich der gesamte Verband aufgelöst und soll nach Ansicht von Staatspräsident Goodluck Jonathan erst in zwei Jahren wieder am internationalen Fußballbetrieb teilnehmen. Ein Fall für den Weltfußballverband FIFA, der sich jedwede politische Einmischung in die Kompetenz seiner Mitgliedsverbände verbietet. In diesem Zusammenhang wurde auch Frankreich kritisch beäugt, nachdem Staatspräsident Nicolas Sarkozy (lud Stürmer Thierry Henry nach dem kläglichen Auftreten der Equipe Tricolore zum Informationsgespräch) und Erziehungsminister Luc Chatel ("Wir waren bei der WM Zeuge einiger disziplinarischer Verfehlungen, die für alle Franzosen Konsequenzen hatten. Aus diesem Grund kann die Regierung über diesen Aspekt nicht einfach hinwegsehen") mehr Offensive an den Tag legten, als die Kicker bei der WM.
"Frankreich hat eine wahre Staatsaffäre aus dem Fußball gemacht, aber der Fußball gehört in die Hände der Verbände", kritisierte FIFA-Präsident Joseph Blatter. Die Angelegenheit mit Frankreich wird sich wohl nicht weiter zuspitzen, aber in anderen Fällen (Albanien, Irak) schloss die FIFA bereits Verbände zeitweilig aus, da sie deren autarkes Handeln nicht gewährleistet sah.
Den Schumacher muss man weg kaufen, sonst kriegt man in Köln keinen rein.
— Bayerns Meistercoach Udo Lattek über Toni Schumacher, 1. FC Köln, der gegen die Münchner beim 2:0-Sieg ohne Gegentor blieb.