Während der neue europäische Champion ausgespielt wird, kamen die anderen Kontinentalverbände in der Qualifikation zur WM 2014 in Brasilien weiter voran. In Asien läuft bereits die letzte Gruppenphase und Ozeanien hat jene vier Kandidaten ermittelt, die den einzigen möglichen OFC-Vertreter unter sich ausmachen.
Der afrikanische Verband CAF startete seine 2. Runde, in der bereits kräftig ausgesiebt wird. In zehn Gruppen á vier Teams erreicht jeweils nur der Sieger die nächste Runde, in der dann letztendlich die fünf afrikanischen WM-Teilnehmer in Play-off-Duellen ausgespielt werden. Nach den beiden ersten Spieltagen konnten sich lediglich zwei Mannschaften mit voller Punktzahl an die Spitze setzen: Tunesien siegte gegen Kap Verde (2:1) und Äquatorial-Guinea (3:1) und übernahm die Tabellenführung in Gruppe B vor Sierra Leone, derweil Ägypten sich mit sauberer Weste an die Spitze der Gruppe G setzte (3:2 in Guinea und 2:0 gegen Mosambik). Der Ex-Mainzer Zidan steuerte einen Treffer des Erfolges gegen Mosambik bei. Ein krachender 7:0-Sieg Ghanas über Lesotho in der Gruppe D markierte den höchsten Sieg in dieser Startphase der 2. Runde. Da die Ghanaer jedoch ihr Spiel in Sambia verloren hatten (0:1), mussten sie vorerst mit Platz zwei, hinter dem Sudan (0:0 gegen Lesotho/2:0 gegen Sambia) vorlieb nehmen.
In der Asien-Qualifikation ist man schon etwas weiter. Die beiden Erstplatzieren zweier Fünfer-Gruppen belegen die vier direkten WM-Endrunden-Plätze des Verbandes (AFC); die jeweiligen Dritten spielen gegeneinander um den so genannten Interkontinentalen Playoff-Platz (gegen den Fünften aus Südamerika). Südkorea ist vorzüglich in diese letzte Gruppenphase gestartet und hat sich mit zwei deutlichen Siegen gegen Libanon (3:0) und Katar (4:1) den Spitzenplatz der Gruppe A gesichert, vor dem Iran und Katar (bereits drei Spiele), die mit jeweils vier Punkten folgen. Japan führt mit sieben Zählern derzeit die Gruppe B zwar deutlich an vor drei Teams mit jeweils zwei Zählern, hat allerdings schon eine Partie mehr gespielt als die scheinbar distanzierten Verfolger Irak und Australien, die mutmaßlich die härtesten Konkurrenten sind. Das 1:1-Unentschieden Japans in Australien erhärtet diese Annahme. Enttäuschend von den australischen Socceroos war deren 0:0-Remis im Oman.
Nord- und Mittelamerika und Karibik (CONCACAF) stehen in der vorletzten Gruppenphase. Diese dritte Qualifikationsrunde besteht aus drei Gruppen (á vier Teams), von denen sich die jeweils beiden besten Mannschaften für die abschließende Gruppe qualifizieren, der schließlich die drei direkten WM-Endrunden-Starter entspringen. Der Viertplatzierte tritt dann im Interkontinentalen Playoff an (gegen den Sieger Ozeaniens). Nach zwei Spieltagen haben sich in den drei Gruppen jeweils die Favoriten oben eingefunden. Die USA (Gruppe A) konnten allerdings in Guatemala nur ein 1:1-Remis herausschlagen, nachdem sie Antigua/Barbuda erwartungsgemäß bezwungen hatten (3:1). Mit Mexiko (6 Punkte) und Costa Rica (4) stehen in Gruppe B die beiden Teams vorn, die dort zu erwarten waren, gleichwohl El Salvador (1) mit dem 2:2 in Costa Rica unterstrich, noch ein Wörtchen mitreden zu können. Panama schnappte sich die Tabellenführung der Gruppe C (6 Punkte), in der sich Favorit Kanada zunächst schwer tat. Der 1:0-Auswärtssieg auf Kuba (Torschütze war der Fürther Olivier Occean) sowie das 0:0-Remis gegen Honduras genügten für die Nordamerikaner vorerst nur zum zweiten Platz.
In Ozeaniens Verband OFC wurden jene vier Teams ermittelt, die in einer Gruppenphase den einen Vertreter ausspielen, der die WM-Chance im Interkontinental-Playoff gegen den Vierten des CONCACAF erhält. Es handelt sich dabei um Tahiti, Neukaledonien, Neuseeland und die Salomon-Inseln.
Da Brasilien als Turnier-Gastgeber nicht in die Qualifikation gehen muss, fehlt ein großer Name in Südamerikas Konkurrenz, die ein gutes Drittel ihrer Ausscheidungsspiele absolviert hat. Die ersten vier aus der neunköpfigen CONMEBOL-Quali haben den Startplatz in der Tasche, der Fünfte spielt gegen ein AFC-Team. Von Platz 1 (Chile, 6 Spiele/12 Punkte) bis Platz 6 (Kolumbien, 5 Spiele/7 Punkte) haben alle Mannschaften noch gute Chancen, sich das WM-Ticket auf direktem Wege zu sichern. Bolivien, Paraguay (jeweils 4 Zähler) und Peru (3) sind noch nicht aus dem Rennen, müssten aber eine Steigerung aufbringen. Die in der Tabelle führenden Chilenen bezogen deutliche Auswärtsklatschen in Argentinien (1:4) und Uruguay (0:4).
André Schulin
Die Südkoreaner rennen wie die Teufel. Und da sie alle gleich aussehen, können sie in der Halbzeitpause ihre komplette Elf austauschen, und niemand würde etwas davon merken.
— Luis Aragones