Am späten Donnerstagabend war die Sensation perfekt. Italien verlor mit 0:1 (0:0) gegen Nordmazedonien, verpasste das WM-Playoff-Finale gegen Portugal – und damit die WM-Endrunde in Katar. Das „Aus“ des amtierenden Europameisters ist historisch.
Donnerstag, 24.03.2022
„Ein Scheitern können wir uns nicht leisten“, sagte Italiens Star Marco Verratti (29, PSG) vor dem Spiel. Sein Coach Roberto Mancini dachte erst gar nicht daran: „Ich habe nur Szenario A im Kopf – das ist die WM.“
Seit Donnerstag sollten wir über Szenario C sprechen. Zum zweiten Mal in Folge und nach 2018 fährt Italien nicht zu einer Weltmeisterschaft – das hat es in mehr als 90 Jahren WM-Historie mit der „Squadra Azzurra“ noch nie gegeben.
Waren es 2018 die Schweden, die nach 1:0 und 0:0 in Mailand für den ersten WM-Knockout für Italien nach 1958 sorgten, so schaffte dies am Donnerstagabend in Palermo der krasse Außenseiter Nordmazedonien.
Italiens EURO-Ruhm währte nur 256 Tage
Mit dem 0:1 von Aleksandar Trajkovski (29, spielt bei Al-Fayha / Saudi-Arabien), auf den in Nordmazedonien Nationalhelden ähnliche Ehrungen zukommen dürften, war klar: Zum 4. Mal würde ein amtierender Europameister nicht bei der anschließenden Weltmeisterschaft spielen.
Tooor in Nürnberg, ich pack das nicht, ich halt das nicht mehr aus, ich will das nicht mehr sehen... aber sie haben ein Tor gemacht, ich glaube es nicht, aber der Ball ist drin. Ich weiß nicht, wie.
— BR-Reporter Günther Koch bei der legendären Radio-Schlusskonferenz zum Bundesliga-Saisonfinale am 29. Mai 1999.