In den meisten europäischen Ligen biegt der Punktspielbetrieb auf die Zielgerade, oder zumindest das letzte Saisondrittel ein. Größtenteils lässt die Frage nach dem künftigen Titelträger noch Spekulationsmöglichkeiten. Nicht so in Griechenland, wo Olympiakos Piräus am vergangenen Wochenende, drei Spieltage vor Saisonschluss, mit dem 6:0-Erfolg über AEK Athen den Titel gewann.
Zehn Punkte Vorsprung vor Titelverteidiger Panathinaikos Athen reichten Piräus, seinen insgesamt 38. Meistertitel zu feiern. Deutliche Führungen, und damit verbunden hohe Meisterschaftschancen sind in der Bundesliga (Dortmund, 7 Punkte vor Leverkusen), Kroatien (Dinamo Zagreb 8 Zähler vor Hajduk Split), Portugal (FC Porto 13 Punkte vor Benfica), und der Schweiz zu beobachten. Der FC Basel setzte sich 7 Zähler vom FC Zürich ab. Allerdings müssen bei den Eidgenossen, deren zehn Super-League-Teilnehmer sich jeweils vier Mal begegnen, noch elf Spieltage absolviert werden. Glasklar scheint die Angelegenheit in Dänemark zu sein.
Die dänische Superligaen
In drei Runden ermitteln die zwölf dänischen Erstligateams ihren Meister. Ein etwas krummes System, da zwangsläufig die Heimrecht-Verteilung unausgewogen ausfällt. Festgelegt wurde, dass kein Verein mehr als 17 Heimspiele haben darf. Nach 22 Spieltagen, also exakt zwei Dritteln, ist Titelhalter FC Kopenhagen wohl nur noch zu stoppen, wenn der Verein den Betrieb einstellt: Mit 57 Punkten trennen den Tabellenführer Welten vom „Verfolger“ Odense BK (36 Zähler).
Alles noch drin
„Kopf an Kopf“-Rennen sind derzeit in Italien (Dreikampf zwischen Milan, Inter, SSC Neapel), den Niederlanden (Tabellenführer Eindhoven und Enschede nur einen Punkt getrennt), Schottland - das ewige Duell zwischen Celtic (67 Punkte) und Rangers (65) -, der Türkei (Fenerbahce und Trabzonspor gleichauf) und Österreich angesagt. Die österreichische Bundesliga hat noch zehn Spieltage vor sich. Der Abstand zwischen Platz 1 (Austria, 46 Zähler) und Platz 6 (41, SC Wiener Neustadt) erklärt die Lage hinreichend. In der englischen Premier League darf sich Spitzenreiter Manchester United (63 Punkte) keinesfalls sicher fühlen, da zumindest Arsenal (58 Punkte) aufgrund eines noch ausstehenden Spiels ganz eng heranrücken könnte.
Zehn Runden vor Schluss kann sich Frankreichs Tabellenführer OSC Lille noch nicht auf seinem Vierpunkte-Vorsprung vor Olympique Marseille ausruhen. Auch Stade Rennes und Olympique Lyon dürfen noch hoffen. Ähnlich sieht es in der polnischen Ekstraklasa aus, wo sich das etwas distanzierte Team von Wisla Krakau (37) noch elf Spieltage gegen die ärgsten Verfolger Jagiellonia Bialystok (32, das Team war 2010 Pokalsieger), Legia Warschau (31) und Lechia Gdansk (30) behaupten muss. In Tschechiens Gambrinus Liga scheint Spitzenreiter FC Viktoria Pilsen (51) nur noch von Sparta Prag (46) Gefahr zu drohen. Spaniens Primera Division hat noch neun Spieltage vor sich. Da dürfte es für Real Madrid (73.) zwar nicht ausgeschlossen, aber doch ziemlich schwer werden, den FC Barcelona (78) noch abzufangen. Auf Null gestellt wurde der Kampf um die Schale in Belgien.
Die belgische Jupiler League
Ab 2. April geht der Titelkampf in Belgien in seine heiße Phase. Gemäß dem seit der Saison 2009/10 eingeführten Endrunden-Modus spielen die sechs Erstplatzierten die Meisterschaft in fünf Runden aus. RSC Anderlecht, RC Genk, AA Gent, FC Brügge, SC Lokeren und Standard Lüttich heißen die qualifizierten Kandidaten. Knapp gescheitert als Siebtplatzierter war der KV Mechelen, der einen Punkt hinter Lüttich abschloss.
In Irland, Norwegen und Russland steht die Saison jeweils noch am Anfang. Und in Schweden steht der Saisonstart gar noch aus. Die 16-köpfige Allsvenskan-Konkurrenz wird am 2. April angepfiffen. Titelhalter ist das Team von Malmö FF.
André Schulin
Reporter: "Wer gewinnt das Spiel?" - Ibrahimovic: "Das weiß nur Gott." - Reporter: "Es ist etwas schwierig, ihn zu fragen." - Ibrahimovic: "Na ja, er steht doch direkt vor dir."
— Zlatan Ibrahimovic im Interview