Wolfsburg und Freiburg im Halbfinale

von Günther Jakobsen12:57 Uhr | 27.02.2013

Die zwei Viertelfinals vom Dienstag waren Werbung für den Pokal. Im Spiel Offenbacher Kickers vs. VfL Wolfsburg brachte der Underdog, wenn auch letztlich erfolglos, den Favoriten ins Schwitzen, derweil das vorangegangene Duell der Erstligisten aus Mainz und Freiburg prall gefüllt mit dramaturgischen Highlights daherkam.

Hochstart in Mainz. Die erste Minute war soeben verstrichen, da musste Gästekeeper Baumann bereits einen gut gesetzten Freistoß Parkers in höchster Not aus dem Winkel fischen. Weitaus unangenehmere Aktionen folgten für Freiburgs Schlussmann auf dem Fuße: Durch Treffer der furios startenden 05er blieb Baumann nur die Pflicht, das Leder aus dem Netz pflücken: Parker (2.) und Zimling (4.) hatten den Gastgebern einen Auftakt beschert, der kaum hätte idealer sein können. SC-Coach Christian Streich reagierte mit einem frühen Wechsel (13., Schmid für Hedenstad) auf die ungewöhnliche Entwicklung. Der FSV nistete sich ob des klaren Vorsprungs in der Defensive ein, und Freiburg schaltete auf Vorwärtsgang. Einen ersten Lattentreffer landeten die Gäste durch Sorgs Aufsetzer (39.). Nach dem Seitenwechsel versuchten die Mainzer, das Spiel ausgeglichener zu gestalten - nach dem Platzverweis für Pospech (65., Gelb-Rot) verkümmerten diese Entlastungsversuche. Die Breisgauer rannten an, trafen durch Ginter zunächst erneut das Gebälk (85. und 86.) bevor Santini zum 1:2 abstaubte (86.). Mainz taumelte in die Nachspielzeit, in der Freiburg durch Krmas nochmals die Querlatte testete. Sekunden vor dem Abpfiff dann ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Aytekin: Zabavnik hatte sich regelwidrig gegen Santini eingesetzt, Daniel Caligiuri nutzte den Strafstoß zum 2:2. Verlängerung. Nach Vorarbeit von Kruse und Guede drehte Caligiuri mit seinem zweiten Treffer schließlich die Partie (108.). Nun konnten es sich die Breisgauer leisten, kontrolliert auf Konterspiel zu setzen. 05-Keeper Müller hielt die jetzt öffnenden Gastgeber mit starken Paraden gegen die frei vor ihm auftauchenden Kruse, Schmid und Santini noch bis zum Abpfiff im Spiel; den Ausgleich schaffte der FSV jedoch nicht mehr.

Ein überfallartiger Angriffszug der Offenbacher Kickers hätte nach zehn Sekunden leicht die Führung des Drittligisten bedeuten können. OFC-Kapitän Fetsch, der ein starkes Spiel machte, drosch die Kugel aus 15 Metern jedoch knapp über den Querbalken. Die Kickers begegneten dem VfL mit einer Igeltaktik: Bei Ballbesitz des Gegners zog man sich komplett in die eigene Hälfte zurück, sporadische Gegenstöße sollten für Gefahr sorgen. Der Bundesligist tat sich auf dem tiefen Boden gegen die im Zweikampf resoluten Gastgeber schwer. Wulnikowski musste in den ersten 45 Minuten keine hochkarätige Chance der feldüberlegenen „Wölfe“ vereiteln, derweil Benaglio, sein Gegenüber im VfL-Tor, Schüsse von Fetsch (15.) und Schwarz (43.) abzuwehren hatte. Den ersten Rückschlag steckten die Kickers in der 49. Minute ein. Wulnikowski verpasste eine hohe Flanke Hasebes, und von Olics Körper prallte der Ball ins Tor. Gut reagierte der Offenbacher Keeper, als Dost mit präzise gesetztem Kopfball den rechten Winkel anpeilte (56.). Wolfsburg agierte nach der Führung wesentlich abgeklärter, dennoch konnten die Kickers aufzeigen, dass sie noch im Spiel waren (61., Reinhardt-Freistoß/63., Feldhahn knapp am langen Pfosten vorbei). Dies schien allerdings vorbei, nachdem Wolfsburg über Diego und Schäfer mit einem perfekten Spielzug das 2:0 vorbereitet und durch Dost abgeschlossen hatte (71.). Die Offenbacher fügten sich jedoch nicht in die Rolle des Opferlamms, blieben bissig und provozierten somit etliche Fouls der „Wölfe“. Nach einem Freistoß, der durch Vogler per Kopf leicht verlängert wurde, eröffnete sich Stadel plötzlich im Gästesechzehner die Anschlusschance, die der Offenbacher Abwehrspieler nutzte (81.). Mehr sprang für den Drittligisten dann jedoch nicht mehr heraus.



Peter!

— Peter Bosz auf die Frage eines Journalisten: "Die einen sagen Bosch, die anderen Boss - was sagen sie?"