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Yverdon-Sport steigt ab

von Günther Jakobsen10:41 Uhr | 15.05.2006

Da von den vier abstiegsgefährdeten Teams nur der FC Aarau bei den Grasshoppers einen Punkt holte, blieb die Situation in der Tabelle unverändert. Yverdon, der Aufsteiger, muss in die Challenge-League, und Xamax Neuchâtel spielt zwei Barrage-Spiele gegen den FC Sion. Der FC Luzern steigt direkt auf. Soweit gibt’s keine Überraschungen im Schweizer Fussballgeschehen. Analysiert man die Lage aber genauer, kann man zwei große Krisen orten.

Die erste Krise spielt sich in der Westschweiz ab. Xamax baut die Maladière neu und musste die Saison auf die Charriere von La Chaux-de-Fonds ausweichen. Sollte die Investition in den Sand gesetzt sein? Sion, der Cupsieger, besitzt zweifelsohne eine Mannschaft für die oberste Spielklasse. Mit seinen fanatischen Anhängern wird es eine Bereicherung für die Liga, sollte es die Barrage überstehen. Auch sein Präsident Constatin, eine unglaubliche Figur, gegen den ein Strafverfahren wegen Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter läuft, der auch mal eine große Summe für die Lizenzvergabe auftreibt, ohne genau zu wissen woher, und der von einem überdimensionierten Stadion Olympique des Alpes im griechisch-römischen Stil im Wallis träumt, wird Sion nicht hindern den Platz einzunehmen, der ihm zusteht. Lausanne, mit seinem Torjäger Chapuisat und Servette, das nach dem Zwangsabstieg in die dritte Schweizer Liga immerhin die Cup-Viertelfinals erreicht hat, nachdem es zuvor Thun eliminierte, gehören auch wieder ganz nach oben. Gegen Servettes Ex-Präsident Roger ist ein internationaler Haftbefehl ausgestellt worden.
Die zweite Krise ist im Tessin zu suchen. Die großen Mannschaften, Lugano, Bellinzona, Locarno und auch Chiasso müssten eigentlich den Sprung schaffen. Sie scheinen sich aber von Absturz der AC Lugano noch nicht richtig erholt zu haben.
Immerhin hat die Meisterschaft mit dem Sieg des FC Zürich an Attraktivität gewonnen. Die Basler Dominanz ist gebrochen und der Beweis, dass das größte Budget nicht unbedingt eine Erfolgsgarantie bedeutet, ist erbracht. Basel hat sich vom Abgang ihrer Toptorjäger, Christian Jimenez und Julio Hernan Rossi nicht erholt. Delgado ist zwar stärker geworden, spielt aber nach wie vor zu unkonstant. Petric, zweifelsohne ein genialer Fußballer, wurde nicht in den kroatischen WM-Kader aufgeboten. Dagegen tut der erfrischend freche Offensivfußball des FC Zürich unserem Clubfußball gut.
Die großen Städte Basel, Bern und Zürich sind logischerweise oben vertreten, Zürich sogar doppelt. Kleinere Städte mit starkem Anhang, wie Luzern, Sankt Gallen und vielleicht auch Aarau, finden ihren Platz ebenfalls zu Recht in der obersten Spielklasse. Die Vertretung der Romandie und des Tessin ist aber zu schwach. Vielleicht war die von der Swiss Football League abgelehnte Eingabe einer Erweiterung der obersten Spielklasse doch eine Möglichkeit, die sich zu überlegen lohnt.

Andreas Beck, Bern



Momentan bin ich nicht zu Hause. Wer aber Taste drei drückt, bekommt von mir einen Planetenkasper. Bei Taste vier einen Lkw voll Waschpulver. Und wer mit mir persönlich sprechen will, erreicht mich täglich zwischen 17 Uhr abends und fünf Uhr morgens in meiner Stammkneipe Pane et Vino.

— Anrufbeantworter-Text von Ansgar Brinkmann in seiner Zeit bei Preußen Münster.