Zittern mit dem Chancenplus

von Günther Jakobsen20:03 Uhr | 20.04.2008

Trotz großen Engagements und einer Reihe guter Tormöglichkeiten stand der Erfolg des FCN bis zum Schlusspfiff auf der Kippe, da nur einmal getroffen wurde. Doch der absolute Wille der Wolfsburger zum Gegenschlag wollte sich nicht zeigen.

Im Gegensatz zum abgebrochenen Versuch vom vorherigen Wochenende strahlte die Sonne im Frankenland über beide Backen. Es gelang den Hausherren bereits in den ersten zehn Minuten, das Spiel halbwegs an sich zu reißen. Erste Einschussmöglichkeiten ergaben sich dann in den Minuten 13 und 14. Zuerst zielte Saenko knapp vorbei, dann nickte Koller eine Freistoßflanke von Galasek über die Torschwelle, doch das Schiri-Team hatte die enge Abseitsstellung des langen Tschechen erkannt. Acht Minuten später musste sich VfL-Keeper Benaglio auszeichnen, lenkte einen abgefälschten Schuss von Mintal ins Aus. Der nachfolgende Eckball landete auf Vitteks Schädel und von dort an der Querlatte. Wolfsburg hatte bis dahin offensiv kaum Land gesehen und stand in der Abwehr oft genug falsch, wurde dann erst zehn Minuten vor der Pause selbst aktiv. Dzekos große Kopfballchance landete aber neben dem Kasten von Klewer, der den verletzten Blasczek im FCN-Tor vertrat. Mit einem für den VfL insgesamt schmeichelhaften 0:0 ging es in die Katakomben.

Wie in der ersten halben Stunde, so kam der Club auch zu Beginn des zweiten Durchgangs mit einigem Druck daher. Die Magath-Betriebskicker hatten sich wieder defensiv eingerichtet, trachteten deutlich nach einem Nullnummer-Zähler bzw. einer etwaigen Konterchance. Es gelang den Wölfen nun aber auch regelmäßiger, für Entlastung zu sorgen. Das Chancenplus lag jedoch weiter bei Nürnberg. Mintal (51.), Pinola (66.) verpassten das 1:0, den Rest griff sich Benaglio ab. Etwas überraschend zitterte der Ball aber dann doch im Netz der Wölfe. Koller hatte sich einen weiten Schlag von Galasek geangelt und mit voller Wucht aus knapp 20 Metern abgezogen. Benaglio blieb keine Chance zur Reaktion. Das Aufbäumen der in Verzug geratenen Wolfsburger blieb zwar nicht aus, war aber letztlich absolut wirkungslos. Der verdiente Dreier hievte die Franken somit wieder in Reichweite der Konkurrenz um die Nichtabstiegsränge.

Ulrich Merk



Nach Prinzessin Diana musste er den größten Mediendruck aushalten. Man könnte sagen, beide waren nicht immer gut beraten.

— The Times am 27. August 1994 über Paul Gascoigne.