Zu viele Remis

von Günther Jakobsen18:44 Uhr | 17.01.2009

Wie nicht anders zu erwarten steckt Bielefeld in seinem fünften Bundesligajahr in Folge mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Als Hauptproblem entpuppte sich die Offensive, die lediglich 15 Tore produzierte und eine extreme Abhängigkeit von Artur Wichniarek erkennen ließ.

Die Arminia erwischte einen guten Start in die Saison und kam in den ersten Partien zu Unentschieden gegen Titelanwärter Bremen (2:2) und die überraschend starke Berliner Hertha (1:1). Es sollten nicht die letzten Ergebnisse dieser Art gewesen sein: Insgesamt teilten sich die Ostwestfalen acht Mal mit ihren Kontrahenten die Punkte und sind damit zusammen mit Dortmund und Bochum die Remiskönige der Liga. Fast genauso häufig, nämlich sieben Mal, standen sie nach dem Schlusspfiff mit leeren Händen da. Die einzigen Siege wurden vor heimischer Kulisse gegen Köln und Leverkusen eingefahren. Mit dem bemerkenswerten 2:1-Erfolg über die spielfreudigen Werkskicker am 14. Spieltag beendete Bielefeld eine Durststrecke von acht Auftritten ohne Dreier. In dieser Zeit mussten sich die handelnden Personen nicht nur für ein unbefriedigendes 1:1 gegen das damalige Schlusslicht Cottbus sowie für eine 0:2-Niederlage gegen Mönchengladbach rechtfertigen. Kritisch wurde mancherorts auch der Entschluss gesehen, an Trainer Michael Frontzeck festzuhalten, der in der vergangenen Winterpause das Zepter übernommen hatte und sich nach der Pleite gegen die Borussia mit den erzürnten Fans anlegte.

In der Gunst der Anhänger ganz oben standen hingegen zwei Spieler. Das Eigengewächs Dennis Eilhoff kehrte vor der Saison von Zweitligist Koblenz auf die Alm zurück, profitierte von einer Verletzung Rowen Fernandez’ und hütete erfolgreich den Kasten. Auf der anderen Seite des Platzes wirbelte unterdessen Artur Wichniarek, der zehn Treffer erzielte und gemeinsam mit dem Kölner Novakovic und Bremens Pizarro Rang vier der Torschützenliste belegt. Umso bedenklicher ist die Tatsache, dass der DSC insgesamt nur 15 Mal jubeln konnte, wobei außer Wichniarek kein Akteur mehr als einen Treffer zustande brachte. Die große Abschlussschwäche sorgte dann auch dafür, dass die Arminen die Hinrunde nach einer 0:3-Niederlage in Hoffenheim so beendeten, wie sie sie begonnen hatten: Gegen Dortmund (0:0) und Hannover (1:1) reichte es trotz zahlreicher Einschussgelegenheiten nur zu Unentschieden und damit zu Platz 14. Um in der zweiten Saisonhälfte die Offensive zu beleben und die Chancen im Abstiegskampf zu erhöhen, wurde Mittelfeldmann Vlad Munteanu vom VfL Wolfsburg ausgeliehen und der bisherige U23-Spieler Kevin Kerr mit einem Profivertrag versehen.

Christian Brackhagen



Kovac hat uns in den Arsch getreten.

— BVB-Stürmer Karim Adeyemi über die Wende unter Trainer Niko Kovac.