Mit der Punkteteilung konnten am Ende beide Mannschaften nicht leben. Hoffenheim hatte sich für das Heimdebüt von seinem neuen Trainer Marco Pezzaiuoli mehr erhofft, und der abstiegsgefährdete FC St. Pauli führte noch bis kurz vor Schluss.
Die St. Paulianer standen unter Zugzwang, denn die Konkurrenten im Abstiegskampf, Köln und Stuttgart, hatten zuvor gepunktet. Trotzdem wollten die Freibeuter nicht zu viel riskieren und empfingen den Gegner in ihrer eigenen Hälfte.1899 hatte das Kommando, aber kaum Torchancen, weil Pauli in der Defensive die Räume eng machte. In der ersten halben Stunde kamen die Sinsheimer nur nach Standardsituationen gefährlich zum Abschluss. Die von den Gästen gestellte Abseitsfalle nach einem Freistoß ging nicht auf, weil der Linienrichter die Abseitsstellung von gleich vier Hoffenheimern übersah. Compper war von der Torchance überrascht und drosch den Ball über die Latte (9.). Der Innenverteidiger machte es zwanzig Minuten später besser und traf zur verdienten Führung, nachdem drei Hamburger nicht an eine Rudy-Freistoßflanke herangekommen waren. Danach lief der Ball zumindest nicht nur in eine Richtung, da St. Pauli ebenfalls den Weg nach vorne einschlug. Allerdings blieb das Spiel auch in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit schwach.
Im zweiten Durchgang wollten die Gastgeber gleich für die Entscheidung sorgen. Pauli-Keeper Kessler musste einen verunglückten Abwehrversuch seines eigenen Mitspielers Lehmann entschärfen (48.). Der Aufsteiger brauchte zwar etwas länger, um nach der Pause ins Spiel zu finden, aber er war spätestens in der 51. Minute wieder da. Nach einem Pass von Boll konnte Vorsah Asamoah, der den verletzten Ebbers als Kapitän und Stoßstürmer vertrat, noch am Abschluss hindern, aber der Ball fiel Kruse vor die Füße, der ihn zum 1:1 einschob. Anschließend wurde das Spiel lebhafter. Die Platzelf reagierte auf den Ausgleich mit wütenden Angriffen, allerdings spielten die Gäste ihre Möglichkeiten deutlich besser aus. Eine Viertelstunde vor dem Schluss traf Takyi mit einem Schuss aus der zweiten Reihe den Querbalken. Sein erfahrener Mannschaftskamerad Asamoah hatte sechs Minuten später mehr Glück. 1899-Verteidiger Vorsah verlängerte eine Oczipka-Flanke unglücklich zum WM-Teilnehmer von 2002 und 2006, und der knallte den Ball unter die Latte. Hoffenheim schien geschockt und wäre auch nicht zum Ausgleich gekommen, wenn nicht Gunesch Alabas Schussversuch noch entscheidend abgefälscht hätte (90.).
Senthuran Sivananda
Hier sieht es aus, als ob Arbeitslosenunterstützung verteilt wird. Wenn ich mit jemandem herkomme, von dem ich was will, der kriegt doch Komplexe.
— Rudolf Assauer über seinen neuen Arbeitsplatz, die Geschäftsstelle von Werder Bremen.