Die beiden Letztplatzierten haben am am Sonntag vor Augen, ob sie ihre Lage verbessern können. St. Pauli weiß bereits am Samstag, ob man bestes Rückserienteam bleiben könnte. Der Auftakt des 23. Spieltages steigt jedoch in Nürnberg.
Mit Beginn der Rückserie setzte für die Kontrahenten des Freitagsspiels eine gegenläufige Entwicklung ein. Der Club - zuletzt mit drei Siegen in Folge - schnellte auf einen einstelligen Tabellenplatz vor, derweil die Eintracht nach fünf sieglosen Spielen einen besorgten Blick nach unten richtet. Positiv im Lager Frankfurts: der Zwist zwischen Coach Michael Skibbe und Ioannis Amanatidis wurde beigelegt.
Der Saisonbeste Borussia Dortmund empfängt das bis hierhin beste Rückrundenteam, das überraschend vom Millerntor kommt. "Aus dem Sieg haben sie sicherlich viel Selbstvertrauen gezogen", mutmaßt Jürgen Klopp, dass die Paulianer, gestärkt durch den Derbysieg, auch die imponierende Kulisse in der Dortmunder Arena gut verkraften. Zur gleichen Zeit strebt 1899 Hoffenheim auf eigenem Platz Wiedergutmachung für die deftige 0:4-Pleite von München an. Die Gäste aus Köln müssen wahrscheinlich auf Petit verzichten, der sich im Training verletzte. Nach der bitteren Niederlage im Nachholspiel gegen den kleinen Hamburger Verwandten St. Pauli steht dem HSV ein weiteres, heikles Nordderby bevor. Ob der formschwache SV Werder den „Rothosen“ abermals die Stimmung verdirbt, scheint indes fraglich. Vor allem, weil der Einsatz des mit muskulären Problemen behafteten Pizarro ins Wasser fällt. Eventuell kann Bremen wieder auf Wesley zurückgreifen, der aufgrund eines Sehnenanrisses zweieinhalb Monate ausfiel.
Die punktgleich, direkt oberhalb der beiden Abstiegsplätze rangierenden Teams aus Wolfsburg (zum SC Freiburg) und Kaiserslautern (in Hannover) müssen auswärts versuchen, eine tiefere Verstrickung in den Abstiegskampf zu vermeiden. Mit dem 2:1-Auswärtssieg in München erreichte der FSV Mainz ein Highlight seines Hinrunden-Höhenfluges. Nun „droht“ den 05ern im Rückspiel eine Konfrontation mit der Flügelzange Ribery/Robben (dessen Fingerverletzung nicht stört), die in München verletzungsbedingt fehlte. „Wir möchten auch über Chancen sprechen, und nicht nur über Gefahren“, geht Thomas Tuchel indes in die Vorwärtsverteidigung.
Am Sonntag stehen die beiden Letztplatzierten auf dem Prüfstand. Zunächst muss der zuletzt verstärkt vom Verletzungspech gebeutelte VfB Stuttgart in der Leverkusener BayArena auflaufen. Beide Klubs waren unter der Woche in der Europa League beschäftigt, mit unterschiedlicher Erfolgslage. Trotz ihrer Niederlage vermittelten die Schwaben jedoch keineswegs den Eindruck eines Abstiegsaspiranten. Abschließend kann sich Gladbachs neu verpflichteter Coach Lucien Favre im Spiel der Bökelberg-Elf gegen den FC Schalke einen ersten hautnahen Eindruck davon verschaffen, wo der Hebel im Kampf um den Klassenerhalt anzusetzen ist.
Ohne meine eiserne Disziplin hätte ich das Studium nicht geschafft.
— Oliver Bierhoff, Fußball-Profi und Diplom-Kaufmann mit Abschluss.