Zwei starke Aktionen reichten dem BVB

von dpa12.11.2010 | 22:29 Uhr

Nach einer hypernervösen ersten Halbzeit zum Wegschauen, ging der BVB kurz nach der Pause in Front, legte per Konter das 2:0 nach und spielte die Partie am Ende sicher nach Hause. Der HSV hatte vor allem im Angriff kaum Akzente setzen können.

Über 20 Minuten zerrieben sich die Kontrahenten zwischen den Strafräumen und ließen nicht den Ansatz einer Möglichkeit zu und gerade einmal einen Eckball für die Borussen (19.), der jedoch wie alle Angriffsversuche zuvor verpuffte. Die leichten Feldvorteile für den Tabellenführer zahlten sich auch bis zur 30. Minute nicht aus, denn kein einziger Pass in die Spitze sorgte für Gefahr. Den Hanseaten gelang in dieser überlangen Anfangsphase noch weniger. Sie sahen den 16er des BVB bestenfalls mit dem Fernglas, verloren die Kugel in regelmäßiger Folge nahezu durchweg spätestens in der Mitte der Dortmunder Spielhälfte. Einzig der Einsatz stimmte in der hektischen Partie, ein Spitzenspiel war es nur auf dem Papier. Zu allem Übel verlängerte sich dann auch noch die HSV-Verletztenliste, denn Kacar knickte um und musste durch Rincon ersetzt werden (34.). Die hohe Erwartung an diese Auseinandersetzung wurde erst in der 40. Minute durch eine Schmelzer-Flanke in einer kleinen Aktion erfüllt, doch Götze misslang die Direktabnahme und der Ball kullerte am linken Pfosten ins Aus. Alle weiteren Versuche versandeten wie zuvor.

Der überfällige Paukenschlag folgte dann aber doch gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs. Dortmund war schwungvoll aus der Kabine gekommen, Bender schickte Piszczek am rechten Flügel auf die Reise, der den Ball flach auf den zentral nachrückenden Kagawa spielte und über das leicht abfälschende Bein von Westermann traf der Japaner in die Maschen (49.). Ab sofort sah man ein anderes Spiel. Der BVB blieb gegen den kurzzeitig konsternierten HSV mit mächtigem Druck unterwegs. Sahin schoss einen Freistoß direkt auf Drobny (54.) und Götze köpfte übers Tor (55.). Doch die Hamburger stabilisierten sich, brachten den Koreaner Son, der sogleich Weidenfeller prüfte (66.). Doch nun hatten die Borussen Platz zum Kontern und schlugen eiskalt zu. Kagawa fand die Lücke für Götze, der steil durchstieß, quer auf Großkreutz am zweiten Pfosten passte und dessen genialer Rückpass wurde eine Beute für Barrios, der die Kugel zum 2:0 ins Netz bugsierte (70.). Das längst offen geführte Match blieb unterhaltsam, da der HSV keineswegs aufsteckte und durch einen Petric-Kopfball (74., knapp übers Tor) dem 1:2 nahe kam. Dennoch holten die Borussen zuletzt die Mehrzahl an guten Möglichkeiten heraus (80., Blaszczykowski; 81., Barrios). Letztlich spielte Dortmund die Partie sicher ins Ziel, auch wenn Sekunden vor Schluss Weidenfeller noch einen Guerrero-Schuss halten durfte.

Ulrich Merk