Augsburg gegen Bayern München und Leverkusen gegen Gladbach lauten die beiden Partien, in denen Topklubs unter sich bleiben. Das Freitagsspiel führt Teams gegeneinander, die in Lauerstellung zu den Europapokal-Plätzen rangieren.
Tabellennachbarn mit Perspektive: Das Freitagsspiel Hoffenheim (Platz 8) vs. Frankfurt (7) offeriert dem Sieger die Chance, hart an den Europokalrängen dranzubleiben. Die letzten drei Eintracht-Spiele (Siege gegen Gladbach, Dortmund, Bremen) ließen TSG-Trainer Markus Gisdol nicht unbeeindruckt: "Frankfurt hat einen Wahnsinnslauf; sie agieren mit viel Leichtigkeit und Offensivdrang." Er rechnet allerdings damit, dass die Erkrankung Wiedwalds (Pfeiffersches Drüsenfieber) eine Schwächung auf Frankfurts Torwartposition bedeutet. Thomas Schaaf erwartet ein schweres Spiel, das derjenige gewinnt, der die eigenen taktischen Vorgaben besser umsetzt: "Es wird spannend werden, wer sich durchsetzt."
Höchst gespannt darf man auch sein, wie sich der FC Augsburg im Spitzenspiel gegen den FC Bayern präsentiert. "Die Bayern sind natürlich haushoher Favorit, doch wir werden uns zerreißen, um eine Sensation zu schaffen", sagt Markus Weinzierl. In der vergangenen Saison schaffte der FCA diese Sensation. Den Münchnern winkt allerdings im Erfolgsfall die vorzeitige Sicherung der Herbstmeisterschaft. "Es ist immer schwierig, dort zu spielen. Augsburg ist eine Mannschaft, die ganz klar über den Teamgeist kommt", lobt FCB-Keeper Manuel Neuer den Überraschungs-Tabellendritten. Die Mehrzahl der Samstagsspiele besteht jedoch aus Partien, in denen die jeweiligen Kontrahenten darum kämpfen, sich aus dem dichten Pulk der abstiegsgefährdeten Teams abzuheben. Dies sind die Spiele Hertha BSC gegen Dortmund, Freiburg gegen den Hamburger SV und Mainz gegen Stuttgart. Für das Nordderby Werder Bremen vs. Hannover 96 sieht Tayfun Korkut die größere Belastung auf Seiten der grünweißen Gastgeber: "Für Werder geht es um den Anschluss. Sie haben einen höheren Druck als wir." Allerdings verspielten seine "Roten" durch zuletzt drei Niederlagen ihre ausgezeichnete Saisonauftakts-Position. Kontinuierlich bergauf ging es dagegen für die Schalker, die sich mit drei torreichen Siegen in die internationalen Startplätze katapultierten. Die Gäste aus Köln haben andere Sorgen. Laut Peter Stöger sei man auf der Suche nach "was uns zu Beginn der Saison zu einer Kompaktheit verholfen hat."
Kompakte und erfolgreiche Vorstellungen lieferten die beiden Europa League-Teams der Bundesliga unter der Woche ab: Gladbach bezwang den FC Zürich mit 3:0, das gleiche Resultat erreichte der VfL Wolfsburg in seinem Gastspiel bei OSC Lille. Am Sonntag nun müssen sich die Gladbacher zum schweren Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen einfinden - eine reizvolle Auseinandersetzung um eine Platzierung im Vorderfeld. "Ich glaube nicht, dass die Gladbacher auf Teufel komm raus stürmen werden. Aber ihre ganz große Stärke liegt auch im Umschaltspiel", erwartet Bayer-Coach Roger Schmidt eine abwartende Gästeelf. Die Rollenverteilung im zweiten Sonntagsduell, dass Wolfsburg als Gastgeber von Aufsteiger Paderborn lautet, sollte ganz eindeutig sein: Wolfsburg (Acht Siege aus den letzten neun Spielen) will mit einem weiteren Dreier seine zweite Position festigen. SCP-Trainer André Breitenreiter, der immer noch auf eine gute Bilanz des Neulings (17 Punkte) blicken kann, lässt sich jedoch nicht ins Bockshorn jagen: "Wir wollen immer die beste Leistung abrufen. Dann haben wir in jedem Spiel die Möglichkeit, Punkte zu sammeln."
Um eines mal endgültig klarzustellen: Ein Trainerstab ist kein Vibrator.
— Harald Schmidt