DFB-Team

Zwei Uefa-Gruppensieger noch gesucht

von Günther Jakobsen14:12 Uhr | 12.10.2009

Dänemark, Deutschland, Serbien und Italien konnten die Sektkorken knallen lassen. Nach Spanien, England und den Niederlanden schälten sie sich als Gruppensieger heraus. Restzweifel zur direkten WM-Qualifikation blieben noch in zwei Gruppen erhalten. Englands Auswärtsniederlage machte in Gruppe 6 die Ukraine zum aussichtsreichen Anwärter auf Platz zwei, vor Kroatien.

Tabellenführer Dänemark (Gruppe 1) setzte sich im Skandinavien-Duell mit 1:0 gegen Schweden durch und stellte damit zweierlei klar: Man hatte sich selbst die Endrundenteilnahme gesichert, derweil durch Schwedens Niederlage nunmehr Portugal als erster Anwärter auf den zweiten Platz aufstieg. Ronaldos Verletzung und frühes Ausscheiden (27.) wirkte sich nicht so entscheidend aus, als dass der Dreier gegen Ungarn gefährdet wäre. Vor der letzten Runde sind die Portugiesen (gegen Malta) den Schweden (gegen Albanien) einen Zähler voraus. In Gruppe 2 blieb der Abstand zwischen den führenden Schweizern (20) nach dem 3:0-Sieg in Luxemburg zu Verfolger Griechenland (17) unverändert. Mit dem 5:2-Erfolg über Lettland schüttelten Otto Rehhagels Kicker jedoch einen Rivalen halbwegs souverän ab. Die endgültige Entscheidung über den Gruppensieg und Platz zwei fällt allerdings erst am letzten Spieltag, wenn die Schweiz zu Hause gegen Israel (15) den Tabellendritten empfängt, der auf einen Ausrutscher der Griechen (gegen Luxemburg) angewiesen ist.

Die 0:2-Heimniederlage gegen Slowenien (17) stellt den Gruppensieg der Slowakei (19) in Frage. Schon ein Remis gegen diesen Gegner hätte gereicht, sich als Sieger der Gruppe 3 feiern zu lassen. Nun muss man, um auf der sicheren Seite zu sein, in Polen unbedingt gewinnen, denn San Marino sollte - selbst auswärts - am Mittwoch für die Slowenen keine unüberwindbare Hürde sein. Nur in diesem unwahrscheinlichen Fall kann sich das drittplatzierte Tschechien (gegen Nordirland) noch Hoffnungen auf Platz zwei machen. Alles geklärt ist in der Gruppe 4: Sowohl Deutschland wie auch das zweitplatzierte russische Team können nach dem 1:0-Erfolg der DFB-Elf in Moskau die letzte Runde am Mittwoch zu Experimentierzwecken nutzen. Ein reines Schaulaufen zum Abschluss auch in Gruppe 5: Bosnien-Herzegowina ließ in Estland nichts anbrennen, gewann 2:0 und sicherte sich, hinter Spanien, den Play-off-Platz.

Englands WM-Legende Sir Geoff Hurst äußerte sich not amused, das Gastspiel der Three Lions in der Ukraine (Gruppe 6) am Computermonitor mitverfolgen zu müssen. Die britischen TV-Sender hatten eine Übertragung abgelehnt, da ihnen die Kosten für das aus englischer Sicht unbedeutende Spiel zu hoch waren. So kam lediglich eine Internet-Übertragung zustande. „Die Spieler liefen herum wie Pac-Man“, frozzelte der Ex-Stürmer ob der Bildqualität. Als wären sie von Gespenstern verfolgt und gefressen - wie im legendären Arcade-Spiel - erlitten die Engländer ihre erste Pflichtspielniederlage unter Coach Fabio Capello. Zuerst verschwand der Keeper, Robert Green sah Rot (14.), dann der Wunsch, mit weißer Weste durch die Qualifikation zu kommen. Nazarenko erzielte den 1:0-Endstand zugunsten der Gastgeber (29.), die vor dem abschließenden Spiel in Andorra nun beste Chancen haben, mit ihrem Ein-Punkte-Vorsprung gegenüber Kroatien (noch auswärts in Kasachstan) den zweiten Tabellenplatz zu sichern.

Keine offenen Fragen mehr in den Gruppen 7 und 8. Ganz souverän überquerten in dieser Reihenfolge Serbien (5:0 gegen Rumänien) und Frankreich (5:0 gegen Färöer) die Ziellinie in der Gruppe 7, derweil in Gruppe 8 das 2:2-Unentschieden zwischen Italien und Irland den Südeuropäern das direkte WM-Ticket einbrachte und den Trapattoni-gecoachten Iren die Chance in den Play-off-Spielen.

André Schulin



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