Zweitliga-Triumphe

von Günther Jakobsen12:35 Uhr | 23.12.2010

Drei Mal stand der Vergleich Zweite Liga gegen Bundesliga auf dem Plan - und jedes Mal behaupteten sich die unterklassigen Klubs. Ein Füllhorn an Ereignissen und Toren wurde im Treffen zwischen Stuttgart und München ausgeschüttet.

Wenige Tage zuvor fielen acht Treffer im Vergleich zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern. Das Pokalspiel der beiden Südkonkurrenten legte noch ein Tor obendrauf und mutete an wie: „VfB vs. FCB - Reloaded“. Der Sieger kam aber erneut aus München. Ottls Sonntagsschuss (6.) und ein weiterer Treffer des in Stuttgart nur noch bedingt gern gesehenen Gomez gegen seinen Ex-Verein (8.) warfen die Frage auf, ob man die Veranstaltung an dieser Stelle zugunsten der drückend überlegenen Gäste vorzeitig beenden sollte. Die von ihren Fans lautstark unterstützten Schwaben legten ihre anfängliche Verunsicherung jedoch ab, kämpften um jeden Ball, bekamen die Partie in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts völlig unter Kontrolle und glichen durch zwei Treffer Pogrebnyaks aus (32. und 45.). Eine Unaufmerksamkeit Delpierres, der Klose übersah, rächte sich dann bitter. Der für Gomez eingewechselte Goalgetter nutzte den Aussetzer zur erneuten Bayern-Führung (52.). Einen Platzverweis (67., Gelb-Rot für Boulahrouz) und verschossenen Elfer (74., Gentner scheiterte an Butt) später konnte Delpierre seinen Patzer ausbügeln und per Kopf den 3:3-Ausgleich herstellen (77.). Nach diesem Teilerfolg ließen die Schwaben kurzzeitig nach - und die Münchner, gewarnt durch den bisherigen Spielverlauf, nutzten die Freiräume eiskalt aus. Müller (81.) und nochmals Klose (86.) krönten die Tempoverschärfung der Gäste mit ihren Treffern zu einer nun nicht mehr einholbaren Führung. VfB-Kapitän Delpierre führte die ereignisreiche Partie nicht ganz bis zum Ende mit (87., Gelb-Rot) und sah deshalb den 6:3-Schlusspunkt für die Gäste - ein Kopfballtor Riberys (90.) - nur von außen.

Wenn es der Plan des VfL Wolfsburgs gewesen sein sollte, gegen Energie Cottbus langsam ins Spiel zu finden, war es die falsche Taktik. Der Zweitliga-Dritte war von Beginn an voll auf Betriebstemperatur und legte in der 2. Minute durch einen Kopfball Petersens die 1:0-Führung hin. Mit Übersicht bereitete der Stürmer zum 2:0 für Shao vor (40.) und war nach Reimerinks klasse Vorarbeit zur Stelle, um noch vor der Pause Fakten zu schaffen (43.). Wolfsburg rannte in der zweiten Halbzeit dem Vorsprung der Gäste erfolglos hinterher. Dzeko konnte lediglich noch den Treffer zum 1:3 markieren (56.). Auch Zweitligist MSV Duisburg fackelte im Gastspiel beim klassenhöheren 1. FC Köln nicht lange: Gegen den Kopfball des hoch steigenden Maierhofer war kein Kraut gewachsen (3.). Koch erhöhte in diesem auf Augenhöhe ausgetragenen Westduell auf 2:0 (76.), bevor die Gäste durch die Kölner Schlussoffensive durchgeschüttelt wurden. Mehr als Teroddes 1:2-Anschluss sprang für die „Geißböcke“ jedoch nicht mehr heraus. Im Dritten Duell eines Zweitligisten (Aachen) gegen einen Erstklässler (Frankfurt) entschied das Elfmeterschießen. Ab der 14. Minute musste die Eintracht in Unterzahl spielen, da Schwegler nach einer Notbremse die Rote Karte sah. Höger scheiterte mit dem fälligen Strafstoß an Fährmann. Auch aufgrund der Überzahl hatte die einsatzfreudige Alemannia die größeren Spielanteile, traf aus dem Spiel heraus allerdings erst in der Verlängerung (93., Höger). Fenin hielt die Eintracht mit seinem kurzzeitig später erzielten Ausgleich noch im Rennen (99.). Im Elfmeterschießen schließlich setzten sich die Gastgeber durch, da Meier, fast aus dem Stand, über den Querbalken schoss.



Er war an allen Szenen beteiligt - Man of the Match.

— Trainer Markus Gisdol über HSV-Profi Dennis Diekmeier, der beim 3:1 gegen Stuttgart zwei Top-Chancen auf sein erstes Erstliga-Tor vergab, zwei HSV-Treffer vorbereitete und den VfB-Handelfmeter verursachte...