Bei DFB-Trainer Dieter Eilts, Chef der U 21-Auswahl, stehen sie ganz oben auf dem Zettel und in einigen Fällen sogar bei Nationaltrainer Jürgen Klinsmann. In der Bundesliga hingegen fristet mehr als die Hälfte jener Nachwuchsprofis ein Reservistendasein.
International bewährt
Ungeschlagen sicherte sich die U 21-Auswahl des DFB den ersten Platz in der EM 2006-Qualifikation (Gruppe 6, mit u. a. England und Polen) und zog ins Achtelfinale ein, wo Tschechiens Youngster noch bezwungen werden müssen (Hin- und Rückspiel), um die Endrundenteilnahme des Turniers zu sichern. Die Mannschaft von DFB-Trainer Dieter Eilts rekrutiert sich neben einer Handvoll Zweit- und Regionalligaakteuren, sowie England-Legionär Moritz Volz (FC Fulham), aus Bundesligaspielern, die größtenteils in ihren Vereinen auf der Schwelle zur Stammelf stehen. Einige wenige mischen schon voll mit, einige haben Teilzeiteinsätze abonniert und wieder andere könnten lediglich von Verletzungen der gesetzten Teamkollegen profitieren. Das gilt naturgemäß besonders für die Keeper. So sind die Chancen der U 21-Torsteher Rene Adler (Leverkusen) und seines Vorgängers Michael Rensing (FC Bayern), kurzfristig zur Nummer eins im Verein aufzurücken, denn nur das würde regelmäßige Einsätze garantieren, recht gering.
Ganz nah am Stamm
Lediglich fünf Spieler aus dem aktuellen U 21-Kader können den Startelf-Verkündungen an den Bundesligaspieltagen gelassen entgegensehen: Die Abwehrspieler Malik Fahti (Hertha), Lukas Sinkiewicz (Köln) und Marcell Jansen (Gladbach) sowie Wolfsburgs Stürmer Mike Hanke. Auch Club-Stürmer Stefan Kießling dürfte vorläufig erste Wahl sein, zumal „Phantom“ Marek Mintal noch einige Wochen fehlen wird. Das Verletzungspech seiner Stürmerkollegen Koller und Buckley unterstützte sicherlich die Vollzeiteinsätze von BVB-„Rakete“ David Odonkor in den letzten vier Partien. Piotr Trochowski (HSV) kann sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen machen, auch im neunten Spiel aktiv am Höhenflug der Hamburger mitzuarbeiten. Läuft alles normal, kommt der Mittelfeldspieler allerdings - wie in sieben Begegnungen zuvor - nur zu einem Teilzeiteinsatz. Aufgrund dieser Regelmäßigkeit kann er jedoch zum Stamm gezählt werden. Werder-Verteidiger Christian Schulz brachte es bislang auf sieben Einsätze, muss aber um seinen Stammplatz in der Viererabwehrkette der Bremer bangen.
Noch in der zweiten Reihe
Dem Dortmunder Markus Brzenska geht es nicht besser. Nachdem er in der letzten Saison noch regelmäßig aufgestellt wurde, stehen aktuell nur drei Spiele für den Defensivakteur zu Buche. Eines mehr hat der Kölner Youngster Marvin Matip absolviert, der in den ersten drei Saisonspielen immerhin in der Startelf stand. Noch keine Startelfberufung, aber immerhin sieben Einwechslungen mit zwei Torerfolgen, kann Stuttgarts Nachwuchshoffnung Mario Gomez vorweisen. Herthas Nando Rafael durfte sechs mal ran und köpfte den Siegtreffer gegen Duisburg, während Kölns Patrick Helmes bei seinen vier Einsätzen den Geißböcken mit seinen beiden Treffern jeweils drei Punkte sicherte. Das Glück eines Torerfolges blieb Werders Aaron Hunt bei seinen drei Einwechslungen vorenthalten, allerdings leistete er die Vorarbeit zum 2:1-Siegtreffer der Bremer gegen Leverkusen. Nur einer aus der erfolgreichen U 21-Mannschaft konnte in dieser Saison noch keine Minute Bundesligaluft schnuppern: Eugen Polanski, Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach. Der zählt allerdings zu den Jüngsten aus der Truppe, von der Dieter Eilts sagt, dass sie eine „unwahrscheinliche Spielfreude“ mitbringe, aber auch „in Schönheit sterben“ könne. Regelmäßige Bundesligaeinsätze für Spieler dieser Generation könnten, natürlich auch hinsichtlich der Nationalelf, nicht schaden. Talentierte junge Spieler brauchen Bewährungsproben.
André Schulin
Ein wahrer Gentleman verlässt niemals seine Lady.
— Alessandro del Piero auf die Frage, ob er von Juventus Turin weg gehen wolle.