Die Qualifikation zur Fußball-WM 1954 in der Schweiz brachte 45 Verbände zusammen, die um 14 Startplätze kämpften. Gastgeber Schweiz und Titelverteidiger Uruguay waren automatisch qualifiziert. Diese Qualifikationsrunde war die erste nach dem Zweiten Weltkrieg, an der Deutschland wieder teilnehmen durfte. Das Qualifikationssystem war ungewöhnlich: In Europa wurden die Teams in Zweier- und Dreiergruppen eingeteilt, wobei nicht alle Teams gegeneinander spielen mussten. In Südamerika qualifizierten sich Brasilien, Uruguay und Paraguay, während Argentinien verzichtete. Aus Asien war Südkorea qualifiziert, trat aber nicht an. In der Übersicht zur WM 1954 Qualifikation findest du alle Details zu diesem unkonventionellen Qualifikationssystem und den historischen Kontext im Nachkriegseuropa.
Die CAF-Qualifikation für die WM 1954 war noch in den Anfängen. Nur Ägypten nahm als Vertreter Afrikas an der Qualifikation teil. Ägypten wurde einer europäischen Qualifikationsgruppe mit Italien und Belgien zugeteilt, konnte sich aber nicht durchsetzen. Nach zwei Niederlagen (1:2 gegen Italien und 0:5 gegen Belgien) schied Ägypten aus. Der afrikanische Kontinentalverband CAF wurde erst 1957 offiziell gegründet, sodass die afrikanischen Teams zu dieser Zeit noch keinen eigenen Qualifikationsweg hatten. Bei der WM 1954 in der Schweiz war somit kein afrikanisches Team vertreten. Die Teilnahme afrikanischer Teams an Weltmeisterschaften sollte erst in den 1970er Jahren zur Regel werden.
Die AFC-Qualifikation für die WM 1954 war äußerst begrenzt. Südkorea und Japan waren die einzigen asiatischen Teams, die an der Qualifikation teilnehmen wollten. Allerdings zog sich Japan zurück, sodass Südkorea kampflos qualifiziert war. Die FIFA entschied jedoch, dass Südkorea ein Play-off gegen einen europäischen Vertreter bestreiten müsse, um an der WM teilnehmen zu können. Wegen der Nachwirkungen des Koreakriegs (1950-1953) und logistischer Probleme verzichtete Südkorea schließlich auf die Teilnahme an diesem Play-off. Der asiatische Fußballverband AFC war erst 1954 gegründet worden und hatte international noch wenig Einfluss. Bei der WM 1954 in der Schweiz war somit kein asiatisches Team vertreten.
An der UEFA-Qualifikation für die WM 1954 nahmen 26 europäische Verbände teil, die in zehn Gruppen eingeteilt wurden. Das Format war ungewöhnlich: Jede Gruppe hatte einen gesetzten und einen oder zwei ungesetzte Teams. Die Schweiz als Gastgeber und Titelverteidiger Uruguay waren automatisch qualifiziert. Europa stellte letztlich 11 der 16 WM-Teilnehmer. Die Sowjetunion hätte erstmals teilnehmen können, verzichtete aber aus politischen Gründen. Spanien, Schweden und Portugal scheiterten überraschend. Bei der Endrunde sorgte das deutsche "Wunder von Bern" für Aufsehen, als die Mannschaft um Fritz Walter im Finale überraschend Ungarn mit 3:2 besiegte und den ersten WM-Titel für Deutschland gewann. Ungarn um Ferenc Puskás galt nach 31 ungeschlagenen Spielen als nahezu unbesiegbar.
Die CONCACAF-Qualifikation für die WM 1954 verlief in mehreren Runden. Mexiko, die USA und Haiti sollten ursprünglich um einen Startplatz spielen, doch Haiti zog zurück. Im entscheidenden Duell setzte sich Mexiko mit zwei Siegen (4:0 und 3:1) gegen die USA durch und qualifizierte sich für die WM-Endrunde. Der CONCACAF-Verband existierte zu dieser Zeit noch nicht offiziell; die Teams gehörten zur NAFC (Nordamerikanische Fußballkonföderation) und CCCF (Zentralamerikanische und Karibische Fußballkonföderation), die erst 1961 zum CONCACAF-Verband fusionierten. Bei der Endrunde in der Schweiz schied Mexiko nach Niederlagen gegen Frankreich (0:3) und Brasilien (0:5) sowie einem Unentschieden gegen Jugoslawien (1:1) in der Gruppenphase aus.
Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 1954 wurde in drei Gruppen ausgetragen. Die Gruppensieger Brasilien, Uruguay (als Titelverteidiger automatisch qualifiziert) und Paraguay qualifizierten sich für die WM-Endrunde, während Chile später als vierter südamerikanischer Vertreter nachrückte. Argentinien verzichtete auf die Teilnahme, möglicherweise aus politischen Gründen während der Perón-Ära. Bei der Endrunde erreichte Uruguay das Halbfinale, wo es gegen die überragende ungarische Mannschaft mit 2:4 verlor. Brasilien schied im Viertelfinale sensationell gegen Ungarn mit 2:4 aus, in einem Spiel, das als "Schlacht von Bern" bekannt wurde und durch mehrere Tätlichkeiten und einen Platzsturm brasilianischer Offizieller gekennzeichnet war. Paraguay und Chile schieden bereits in der Gruppenphase aus.
Ich habe mehr Zeit neben Ronaldo verbracht als neben meiner Frau.
— Roberto Carlos, Weltmeister und langjähriger Zimmerkollege von Ronaldo, in der DAZN-Dokumentation ,,El Presidente".