WM-Qualifikation 1966

Die Qualifikation zur Fußball-WM 1966 in England umfasste 70 teilnehmende Verbände, die um 14 Startplätze kämpften. Gastgeber England und Titelverteidiger Brasilien waren automatisch qualifiziert. Diese Qualifikationsrunde war die erste, bei der Afrika und Asien einen garantierten WM-Startplatz erhielten. Allerdings zogen sich alle afrikanischen Teams zurück, als die FIFA entschied, dass der Sieger der Afrika-Zone gegen den Sieger der Asien/Ozeanien-Zone antreten musste. Nordkorea wurde schließlich der erste asiatische WM-Teilnehmer seit 1938. In Europa sorgten besonders die Gruppen mit Portugal/Tschechoslowakei und Frankreich/Jugoslawien für Spannung. In der Übersicht zur WM 1966 Qualifikation findest du alle Details zu den Qualifikationsgruppen und den historischen Entscheidungen dieser Ära.

Weltkarte der Kontinentalverbände

Kontinentale Qualifikations-Wettbewerbe

Afrika

Teams: 15
WM-Plätze: 0.5

Die CAF-Qualifikation für die WM 1966 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des afrikanischen Fußballs. 15 afrikanische Teams nahmen teil, aber die FIFA hatte für Afrika und Asien zusammen nur einen einzigen WM-Platz vorgesehen. Aus Protest gegen diese Diskriminierung boykottierten alle afrikanischen Mannschaften die Qualifikation. Dieser Boykott trug maßgeblich dazu bei, dass die FIFA ab 1970 einen garantierten Startplatz für Afrika einrichtete. Somit war bei der WM 1966 in England kein afrikanisches Team vertreten, was die eurozentrischen Strukturen des damaligen Weltfußballs verdeutlichte.

Asien

Teams: 18
WM-Plätze: 1.0

Die AFC-Qualifikation für die WM 1966 wurde durch den Rückzug der afrikanischen Teams erheblich beeinflusst. Ursprünglich sollten Afrika und Asien zusammen nur einen WM-Platz erhalten, was zum Protest der afrikanischen Verbände führte. In der asiatischen Qualifikation setzten sich zunächst Nordkorea und Australien durch. Nordkorea qualifizierte sich schließlich über ein Play-off gegen Australien für die WM-Endrunde. Bei der Endrunde in England sorgte Nordkorea für eine der größten Sensationen der WM-Geschichte, als es Italien mit 1:0 besiegte und ins Viertelfinale einzog. Dort führte Nordkorea gegen Portugal bereits mit 3:0, bevor Eusébio mit vier Toren die Wende zum 5:3-Sieg herbeiführte.

Teams: 30
WM-Plätze: 10.0

An der UEFA-Qualifikation für die WM 1966 nahmen 30 europäische Verbände teil, die in neun Gruppen eingeteilt wurden. Die neun Gruppensieger sowie der beste Zweitplatzierte qualifizierten sich für die WM. Europa stellte zusammen mit Gastgeber England 10 der 16 WM-Teilnehmer. Auch die Sowjetunion, Ungarn, Spanien, Portugal und Italien konnten sich qualifizieren, während Österreich und Belgien scheiterten. Bei der Endrunde in England gewann das Gastgeberteam unter der Führung von Bobby Moore und Geoff Hurst seinen ersten und bislang einzigen WM-Titel nach einem umstrittenen 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen Deutschland. Das dritte Tor von Hurst, bei dem der Ball auf oder hinter der Torlinie aufkam, sorgt bis heute für Diskussionen.

Nordamerika

Teams: 10
WM-Plätze: 1.0

Die CONCACAF-Qualifikation für die WM 1966 verlief in drei Runden. In der entscheidenden Finalrunde setzte sich Mexiko gegen Costa Rica und Jamaika durch und qualifizierte sich für die WM-Endrunde. Es war Mexikos vierte WM-Teilnahme in Folge. Die USA, die 1950 mit einem sensationellen Sieg gegen England für Aufsehen gesorgt hatten, scheiterten erneut in der Qualifikation und sollten erst 1990 wieder an einer WM teilnehmen. Bei der Endrunde in England schied Mexiko trotz eines Unentschiedens gegen Frankreich (1:1) nach Niederlagen gegen England (0:2) und Uruguay (0:0) in der Gruppenphase aus. Der CONCACAF-Verband erhielt zu dieser Zeit nur einen Startplatz bei der WM.

Ozeanien

Teams: 0
WM-Plätze: 0.0

Die OFC existierte 1966 noch nicht als eigenständiger Kontinentalverband der FIFA. Australien, das später zum wichtigsten Vertreter Ozeaniens wurde, nahm an der asiatischen Qualifikation für die WM 1966 teil und erreichte dort sogar die Finalrunde, scheiterte aber an Nordkorea. Neuseeland und die anderen pazifischen Inselnationen spielten zu dieser Zeit international kaum eine Rolle im Fußball. Die OFC wurde erst 1966 als eigenständiger Verband gegründet, erhielt aber zunächst kein eigenes Qualifikationskontingent für die Weltmeisterschaft. Die ozeanischen Teams mussten sich in den folgenden Jahrzehnten über die asiatische Qualifikation oder interkontinentale Play-offs für WM-Endrunden qualifizieren.

Südamerika

Teams: 9
WM-Plätze: 4.0

Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 1966 wurde in drei Gruppen ausgetragen. Die Gruppensieger Argentinien, Chile und Uruguay qualifizierten sich direkt für die WM-Endrunde, während Brasilien als Titelverteidiger automatisch qualifiziert war. Peru, Kolumbien, Ecuador, Paraguay und Bolivien scheiterten in ihren Gruppen. Bei der Endrunde enttäuschten die südamerikanischen Teams - alle vier schieden bereits in der Gruppenphase aus. Besonders dramatisch war das Ausscheiden von Titelverteidiger Brasilien, der ohne den verletzten Pelé die Gruppenphase nicht überstand. Argentinien sorgte für negative Schlagzeilen, als Trainer Juan Carlos Lorenzo nach einem Spiel einen englischen Schiedsrichter attackierte.

Höchste Siege

Sonntag, 24.10.1965
Sonntag, 14.11.1965
Samstag, 09.10.1965
Sonntag, 27.06.1965
Montag, 01.11.1965

Letzte Ergebnisse

Mittwoch, 29.12.1965
Dienstag, 07.12.1965
Mittwoch, 01.12.1965
Mittwoch, 24.11.1965
Sonntag, 21.11.1965

Wenn wir jedes Mal trainiert hätten, wenn Herr Zebec gerade mal voll war, dann wären wir im letzten Jahr so gut wie nie zur Arbeit gekommen.

— Manfred Kaltz, HSV, über den alkoholkranken Trainer Branko Zebec.