WM-Qualifikation 1974

Die Qualifikation zur Fußball-WM 1974 in Deutschland umfasste 90 teilnehmende Verbände, die um 14 Startplätze kämpften. Gastgeber Deutschland und Titelverteidiger Brasilien waren automatisch qualifiziert. Diese Qualifikationsrunde brachte historische Momente wie das berühmte 1:1 zwischen England und Polen im Wembley-Stadion, das England die Qualifikation kostete. Zum ersten Mal qualifizierten sich mit Haiti, Zaire und Australien Teams aus der Karibik, Zentralafrika und Ozeanien für die WM-Endrunde. Besonders das Playoff zwischen Australien und Südkorea sorgte für Dramatik und endete erst im dritten Spiel mit einem Sieg der Australier. In der Übersicht zur WM 1974 Qualifikation findest du alle Informationen zu den Qualifikationsgruppen und den wegweisenden Entscheidungen für den Weltfußball.

Weltkarte der Kontinentalverbände

Kontinentale Qualifikations-Wettbewerbe

Afrika

Teams: 24
WM-Plätze: 1.0

Die CAF-Qualifikation für die WM 1974 verlief in drei Runden mit Hin- und Rückspielen. Insgesamt nahmen 24 afrikanische Mannschaften teil. In einer dramatischen Finalrunde setzte sich Zaire (heute DR Kongo) gegen Marokko durch und qualifizierte sich als erster Vertreter des schwarzafrikanischen Kontinents für eine WM-Endrunde. Bei der Endrunde in Deutschland traf Zaire auf Jugoslawien, Schottland und Titelverteidiger Brasilien. Nach drei deutlichen Niederlagen (0:2 gegen Schottland, 0:9 gegen Jugoslawien und 0:3 gegen Brasilien) schied Zaire ohne Torerfolg aus.

Asien

Teams: 18
WM-Plätze: 1.0

Die AFC-Qualifikation für die WM 1974 wurde in drei Runden ausgetragen. In der finalen Runde traten Südkorea, Israel und Australien (das damals zum ozeanischen Verband gehörte, aber in der asiatischen Qualifikation spielte) gegeneinander an. Australien setzte sich durch und qualifizierte sich erstmals für eine WM-Endrunde. Bei der Endrunde in Deutschland traf Australien auf Gastgeber Deutschland, die DDR und Chile und schied nach einem 0:2 gegen Deutschland, einem 0:3 gegen die DDR und einem 0:0 gegen Chile ohne Sieg aus. Dennoch gilt diese erste WM-Teilnahme als wichtiger Meilenstein für den australischen Fußball.

Teams: 32
WM-Plätze: 9.0

An der UEFA-Qualifikation für die WM 1974 nahmen 32 europäische Verbände teil, die in neun Gruppen eingeteilt wurden. Die neun Gruppensieger qualifizierten sich direkt für die WM. Europa stellte zusammen mit Gastgeber Deutschland 10 der 16 WM-Teilnehmer. Für dramatische Momente sorgte das Qualifikationsspiel zwischen England und Polen im Wembley-Stadion, das England gewinnen musste, aber nur 1:1 spielte und somit erstmals seit 1958 eine WM verpasste. Bei der Endrunde gewann Gastgeber Deutschland seinen zweiten WM-Titel durch einen 2:1-Sieg im Finale gegen die Niederlande. Diese WM war geprägt vom "Totalen Fußball" der Niederlande um Johan Cruyff.

Nordamerika

Teams: 14
WM-Plätze: 1.0

Die CONCACAF-Qualifikation für die WM 1974 verlief in mehreren Phasen. In der entscheidenden Finalrunde setzte sich Haiti überraschend gegen Mexiko, Trinidad & Tobago, Honduras, Guatemala und die Niederländischen Antillen durch und qualifizierte sich erstmals für eine WM-Endrunde. Besonders bemerkenswert war Haitis Sieg gegen Mexiko, das damit erstmals seit 1966 eine WM verpasste. Bei der Endrunde in Deutschland traf Haiti auf Italien, Polen und Argentinien. Trotz eines Ehrentreffers beim 1:7 gegen Italien schied Haiti nach drei Niederlagen aus. Der Stürmer Emmanuel Sanon ging in die Geschichte ein, als er das 1:0 gegen Italien erzielte und damit eine 1.143 Minuten währende Torlosigkeit des italienischen Torhüters Dino Zoff beendete.

Ozeanien

Teams: 0
WM-Plätze: 0.0

Die OFC hatte für die WM 1974 noch kein eigenes Qualifikationskontingent. Australien, das geografisch zu Ozeanien gehört, aber damals in der asiatischen Qualifikation antrat, qualifizierte sich für die WM-Endrunde. Es war die erste WM-Teilnahme eines Teams aus der ozeanischen Region. Neuseeland, das später zu einer dominierenden Kraft in Ozeanien wurde, nahm nicht an der Qualifikation teil. Israel, das zu dieser Zeit aufgrund politischer Spannungen mit seinen Nachbarn nicht in Asien spielen konnte, war zwar formal der OFC zugeordnet, trat aber in der asiatischen Qualifikation an und scheiterte dort an Südkorea und Australien.

Südamerika

Teams: 10
WM-Plätze: 3.0

Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 1974 wurde in drei Gruppen ausgetragen. Die Gruppensieger Argentinien, Brasilien und Chile qualifizierten sich direkt für die WM-Endrunde, wobei Brasilien als Titelverteidiger automatisch qualifiziert war, aber dennoch teilnahm. Uruguay und Kolumbien scheiterten in ihren Gruppen. Besonders dramatisch war die Qualifikation für Chile, das sich in einem Play-off gegen die Sowjetunion durchsetzen musste. Nach einem 0:0 im Hinspiel in Moskau boykottierte die UdSSR das Rückspiel in Santiago aus Protest gegen den Militärputsch in Chile, sodass Chile kampflos gewann. Bei der Endrunde schieden alle drei südamerikanischen Teams in der Zwischenrunde aus, wobei Titelverteidiger Brasilien enttäuschte.

Höchste Siege

Sonntag, 14.10.1973
Mittwoch, 01.11.1972
Mittwoch, 29.08.1973
Sonntag, 15.10.1972
Mittwoch, 06.06.1973

Letzte Ergebnisse

Bayern war so pleite wie vor etlichen Jahren Schalke und Dortmund zusammen. Toter geht es nicht. Csernai war der Rettungsanker für den FC Bayern.

— Paul Breitner