WM-Qualifikation 1998

Die Qualifikation zur Fußball-WM 1998 in Frankreich brachte eine bedeutende Änderung: Die Erweiterung des Turniers von 24 auf 32 Teams. Dadurch erhielten alle Kontinentalverbände mehr Startplätze, was den globalen Charakter der Weltmeisterschaft stärkte. Insgesamt nahmen 174 Verbände an der Qualifikation teil, um 30 Plätze zu kämpfen (Frankreich als Gastgeber und Brasilien als Titelverteidiger waren automatisch qualifiziert). Bemerkenswert war der Einzug von fünf afrikanischen Teams, was die wachsende Bedeutung des afrikanischen Fußballs unterstrich. In Europa sorgten England, Italien und die Niederlande für Spannung, während Japan sich erstmals für eine WM qualifizierte. In der Übersicht zur WM 1998 Qualifikation findest du alle Details zu dieser wegweisenden Qualifikationsrunde, die das moderne WM-Format einläutete.

Weltkarte der Kontinentalverbände

Kontinentale Qualifikations-Wettbewerbe

Afrika

Teams: 38
WM-Plätze: 5.0

Die CAF-Qualifikation für die WM 1998 war die erste, bei der Afrika fünf Startplätze erhielt. Sie verlief in mehreren Phasen, wobei in der Finalrunde 20 Teams in fünf Vierergruppen eingeteilt wurden. Die fünf Gruppensieger Kamerun, Marokko, Nigeria, Südafrika und Tunesien qualifizierten sich für die WM in Frankreich. Zum ersten Mal nahmen Südafrika und Tunesien an einer WM-Endrunde teil. Nigeria erreichte als einziges afrikanisches Team die K.O.-Runde, schied aber im Achtelfinale gegen Dänemark aus.

Asien

Teams: 36
WM-Plätze: 3.5

Die AFC-Qualifikation für die WM 1998 bestand aus mehreren Phasen, wobei sich in der finalen Phase 10 Teams in zwei Fünfergruppen gegenüberstanden. Die beiden Gruppensieger (Saudi-Arabien und Südkorea) qualifizierten sich direkt für die WM. Die beiden Gruppenzweiten spielten gegeneinander, wobei Japan gewann und sich für die interkontinentalen Play-offs gegen den CONMEBOL-Vertreter Iran qualifizierte, wo Japan sich durchsetzte. Asien stellte somit 3 der 32 WM-Teilnehmer. Bei der WM-Endrunde schieden alle drei asiatischen Vertreter in der Gruppenphase aus.

Teams: 49
WM-Plätze: 14.0

An der UEFA-Qualifikation für die WM 1998 nahmen 49 der 50 europäischen Verbände teil (Gastgeber Frankreich war automatisch qualifiziert). Die Teams wurden in neun Gruppen eingeteilt. Die neun Gruppensieger qualifizierten sich direkt für die WM, während die acht besten Gruppenzweiten in Play-offs die letzten vier europäischen Plätze ausspielten. Europa stellte somit 15 der 32 WM-Teilnehmer, darunter den Weltmeister und Gastgeber Frankreich, der im Finale Brasilien mit 3:0 besiegte. Kroatien erreichte bei seiner ersten WM-Teilnahme sensationell den dritten Platz, nach einem 2:1-Sieg gegen die Niederlande im Spiel um Platz 3.

Nordamerika

Teams: 30
WM-Plätze: 3.0

Die CONCACAF-Qualifikation für die WM 1998 bestand aus mehreren Phasen. In der entscheidenden finalen Phase (auch "Hexagonal" genannt) spielten sechs Teams in einer Gruppe im Ligasystem. Die besten drei (Mexiko, USA, Jamaika) qualifizierten sich direkt für die WM. Jamaika qualifizierte sich erstmals für eine WM-Endrunde und war damit das erste englischsprachige karibische Land bei einer WM. Bei der Endrunde schieden alle drei CONCACAF-Vertreter in der Gruppenphase aus, wobei Jamaika gegen Japan seinen einzigen Sieg bei einer WM-Endrunde feiern konnte.

Ozeanien

Teams: 10
WM-Plätze: 0.5

Die OFC-Qualifikation für die WM 1998 wurde in Form eines Turniers ausgetragen. Australien setzte sich durch und qualifizierte sich für die interkontinentalen Play-offs, wo es auf den Viertplatzierten der AFC-Qualifikation, den Iran, traf. Nach einem 1:1 im Hinspiel und einem 2:2 im Rückspiel schied Australien aufgrund der Auswärtstor-Regel aus und verpasste knapp die WM-Endrunde. Ozeanien stellte damit keinen Teilnehmer bei der WM 1998. Es war ein tragisches Ausscheiden für Australien, das im Rückspiel bis zur 75. Minute mit 2:0 führte, bevor der Iran zwei späte Tore erzielte.

Südamerika

Teams: 9
WM-Plätze: 4.0

Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 1998 wurde erstmals im Ligasystem mit allen neun südamerikanischen Verbänden ausgetragen (der zehnte Verband, Brasilien, war als Titelverteidiger automatisch qualifiziert). Argentinien, Kolumbien, Paraguay und Chile qualifizierten sich direkt für die WM-Endrunde. Südamerika stellte somit 5 der 32 Teilnehmer. Bei der Endrunde erreichten Brasilien und Argentinien das Viertelfinale, wobei Brasilien bis ins Finale kam, dort aber gegen Gastgeber Frankreich mit 0:3 unterlag. Vor dem Finale sorgte der mysteriöse Krampfanfall von Brasiliens Star Ronaldo für Spekulationen.

Höchste Siege

Samstag, 09.11.1996
Samstag, 29.03.1997
Samstag, 06.09.1997
Sonntag, 06.10.1996
Sonntag, 10.11.1996

Nein, ein Denker bin ich bestimmt nicht. Ich kann im entscheidenden Moment dann doch nicht schweigen.

— Erich Ribbeck