WM-Qualifikation: Europa 2009/2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Sa., 06.09.2008 - 19:55 Uhr
2:2
HZ - 0 : 1

Sieg vergeben

Sein Team gab ein 2:0 noch aus der Hand: Ottmar Hitzfeld

Sein Team gab ein 2:0 noch aus der Hand: Ottmar Hitzfeld

Sein Team gab ein 2:0 noch aus der Hand: Ottmar Hitzfeld

Die Schweizer Nationalmannschaft gibt völlig unnötig einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand und teilt sich in Tel Aviv die Punkte mit Israel.

Jürgen Klinsmann wusste, was es heisst, eine Nationalmannschaft, der allgemein wenig Kredit gegeben wurde, innert kurzer Zeit zu einer Einheit zu formen und ein Feuerwerk der Emotionen zu entfachen. Für ihn war der Weg in die klaren Strukturen und optimalen Arbeitsbedingungen des FC Bayern trotz enormen Erwartungen ein einfacherer Weg als für seinen Kollegen Ottmar Hitzfeld, der diesen Weg genau in der umgekehrten Richtung einschlug. Hitzfeld hatte knapp drei Tage, um mit dem ihm noch wenig vertrauten Team eine Truppe aufzubauen, welche in der ersten Bewährungsprobe gegen Zypern mit einer passablen aber noch nicht überzeugenden Leistung aufwartete. Das war eine Testsituation. Der erste echte Einsatz war bereits um ein Vielfaches anspruchsvoller. Das WM-Qualifikationsspiel auswärts gegen Israel würde kein Selbstläufer werden. Israel spielt zu Hause stark. Das haben sowohl die Engländer, welche in der letzten EM-Qualifikation nicht über ein Unentschieden hinaus kamen, wie auch die Russen, welche eine Niederlage einstecken mussten, erfahren. Nicht umsonst liegt Israel mit Platz 19 im FIFA-Ranking 24 Plätze vor der Schweiz.

Vom viel beschworenen Hexenkessel in Tel Aviv war hingegen wenig zu sehen. Das Spiel verlief in der ersten Hälfte denn auch weitgehend unspektakulär. Es wurde auf beiden Seiten vorsichtig bis verhalten agiert, so dass die Torhüter sich auf einen ruhigen Abend einstellen konnten. Genau zum richtigen Zeitpunkt gelang der Hitzfeld-Truppe aber der Coup. In der letzten Minute vor der Pause konnte Yakin nach einem Foul an Behrami 24 Meter vor dem Tor zum Freistoss ansetzen. Der Routinier dankte seinem Coach für das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem präzisen Schuss via Latte und Torhüter ins Tor.

Nach der Pause kam so etwas wie eine israelische Reaktion. Benaglio war zu spät gegen Benyaoun, hatte aber Glück, dass Schiedsrichter Hansson nicht auf den Punkt zeigte (52.). Vier Minuten später brauchte der Schwede seine Pfeife aber doch. Nach einem Foul an Behrami konnte Yakin einen Freistoss in Richtung des Fünf-Meter-Raumes ziehen, wo Nkufo nur noch mit dem Kopf einzuschiessen brauchte. Die beiden schienen sich gefunden zu haben. Völlig unnötig schlichen sich nun aber Flüchtigkeitsfehler ein. Benayoun wurde zu wenig konsequent gedeckt und erzielte den Anschlusstreffer praktisch aus dem Nichts. In der Nachspielzeit kam eine Ecke über links, wo zwei Spieler sich ungestört den Ball zurecht legen konnten. Ben Sahar hatte leichte Spiel, den Ausgleich zu erzielen. Weil auch ein zweiter fälliger Elfmeterpfiff gegen die Schweiz ausblieb, musste man am Schluss mit dem Resultat zufrieden sein. Spielerisch überzeugend war der Auftritt aber noch nicht.

Andreas Beck, Bern

Lautern wird Meister. Vizemeister.

— Olaf Thon, FC Bayern, über den Titel-Rivalen 1. FC Kaiserslautern.