CONMEBOL-Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018

Die südamerikanische Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2018 in Russland stellte einen der ausgeglichensten und spannendsten Qualifikationswettbewerbe dar, die der Kontinentalverband CONMEBOL je erlebt hat. Mit dramatischen Wendungen bis zum letzten Spieltag kämpften die zehn teilnehmenden Nationen um 4,5 WM-Tickets.

Format und Ablauf

Die CONMEBOL-Qualifikation folgte dem bewährten Format:

Liga-System

  • Teilnehmer: Alle 10 südamerikanischen Fußballverbände
  • Format: Jedes Team spielte gegen jedes andere in Hin- und Rückspiel
  • Spiele pro Team: 18 Partien
  • Zeitraum: Oktober 2015 bis Oktober 2017
  • Qualifikation: Die besten vier Teams qualifizierten sich direkt für die WM 2018
  • Playoff: Das fünftplatzierte Team (Peru) erreichte die interkontinentalen Playoffs

Dramatisches Qualifikationsfinale

Die südamerikanische Qualifikation 2018 wird vor allem für ihr dramatisches Finale in Erinnerung bleiben:

Entscheidung am letzten Spieltag

  • Sechs Teams kämpften am letzten Spieltag noch um drei direkte Qualifikationsplätze und einen Playoff-Platz
  • Achterbahnfahrt: Die Tabellensituation änderte sich während der parallel stattfindenden Spiele mehrfach
  • Messi-Hattrick: Argentinien sicherte sich dank eines Dreierpacks von Lionel Messi gegen Ecuador in der Höhe von Quito die Qualifikation
  • Perus Comeback: Peru erreichte nach 36 Jahren wieder eine WM-Endrunde durch ein 2:0 gegen Neuseeland in den Playoffs

Qualifizierte Teams

Die Qualifikation brachte letztlich folgende Ergebnisse:

Direkt qualifiziert

  • Brasilien: Als Gruppensieger mit 41 Punkten und nur einer Niederlage souverän
  • Uruguay: Mit 31 Punkten auf Platz 2
  • Argentinien: Trotz schwieriger Kampagne mit 28 Punkten auf Platz 3
  • Kolumbien: Mit 27 Punkten knapp vor Peru und Chile

Playoff-Teilnehmer

  • Peru: Mit 26 Punkten auf Platz 5, setzte sich in den interkontinentalen Playoffs gegen Neuseeland durch (0:0, 2:0)

Überraschende Entwicklungen

  • Chiles Ausscheiden: Der zweimalige Copa-América-Sieger (2015, 2016) verpasste die WM
  • Paraguays Einbruch: Nach gutem Start verlor Paraguay die letzten drei Spiele und vergab die Qualifikation
  • Venezuelas Fortschritte: Trotz letztem Platz zeigte Venezuela Verbesserungen und erschwerte etablierten Teams das Leben

Schlüsselmomente

Die Qualifikationsrunde brachte einige denkwürdige Momente hervor:

  • Brasilien unter Tite: Nach der Entlassung von Dunga übernahm Tite das Traineramt und führte Brasilien mit 9 Siegen in Folge souverän zur WM
  • Boliviens Punktabzug: Wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers wurden Bolivien Punkte abgezogen
  • Argentinien in der Krise: Drei Trainer (Martino, Bauza, Sampaoli) und ein Fast-Ausscheiden prägten Argentiniens holprigen Weg
  • Messi-Drama: Nach dem Copa-América-Finale 2016 trat Messi kurzzeitig aus der Nationalmannschaft zurück, kehrte aber zurück und rettete Argentinien letztlich

Statistiken und Rekorde

Die Qualifikation brachte einige bemerkenswerte Zahlen hervor:

  • Torschützenkönig: Edinson Cavani (Uruguay) mit 10 Toren
  • Höchste Siege: Brasilien 7:1 gegen Haiti, Venezuela 5:0 gegen Bolivien
  • Durchschnittliche Tore pro Spiel: 2,56 (230 Tore in 90 Spielen)
  • Engste Tabelle: Nur zwei Punkte trennten Platz 3 (Argentinien, 28 Punkte) von Platz 6 (Chile, 26 Punkte)

Auswirkungen auf die WM 2018

Die südamerikanischen Vertreter zeigten unterschiedliche Leistungen bei der Endrunde:

  • Uruguay: Viertelfinale (Aus gegen den späteren Weltmeister Frankreich)
  • Brasilien: Viertelfinale (Aus gegen Belgien)
  • Argentinien: Achtelfinale (Aus gegen Frankreich)
  • Kolumbien: Achtelfinale (Aus im Elfmeterschießen gegen England)
  • Peru: Ausscheiden in der Gruppenphase trotz guter Leistungen

Historische Bedeutung

Die CONMEBOL-Qualifikation 2018 unterstrich mehrere Trends im südamerikanischen Fußball:

  • Zunehmende Ausgeglichenheit: Die traditionelle Dominanz von Brasilien und Argentinien wird durch aufstrebende Nationen herausgefordert
  • Höhenspiele als Faktor: Begegnungen in La Paz (Bolivien) und Quito (Ecuador) bleiben spielentscheidende Herausforderungen
  • Taktische Evolution: Zunehmend europäisch geprägte Spielstile ergänzen die traditionelle südamerikanische Technik

Die dramatische Qualifikation 2018 bleibt ein Musterbeispiel für die Unberechenbarkeit und Intensität des südamerikanischen Fußballs, wo selbst etablierte Fußballnationen wie Chile und später bei der Qualifikation 2022 Kolumbien um ihre WM-Teilnahme bangen müssen.

Auf einen Blick

10

Teams

4.5

WM-Startplätze

145

Spiele insgesamt

389

Tore insgesamt

Oktober 2015

Beginn

November 2017

Ende

Karte der Qualifikation

WM-Qualifikation: Südamerika - Teilnehmer
Für WM qualifiziert (32)

Höchste Siege

Mittwoch, 07.09.2016
Samstag, 25.03.2017
Freitag, 02.09.2016
Mittwoch, 30.03.2016
Samstag, 14.11.2015

Letzte Ergebnisse

Der Kopf spielt im Fußball eine wichtige Rolle. Wenn er funktioniert, ist der Kopf wie ein drittes Bein.

— Christoph Daum