Bundesliga 1963/1964 - Sa., 04.04.1964 - 17:00 Uhr
2:1
HZ - 1 : 1

Letzte Hoffnung gewahrt

Bot gegen FCS-Linksaußen Vollmar eine gute Verteidiger-Partie: Heribert Kania

Bot gegen FCS-Linksaußen Vollmar eine gute Verteidiger-Partie: Heribert Kania

Bot gegen FCS-Linksaußen Vollmar eine gute Verteidiger-Partie: Heribert Kania

Während die Preußen den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft bewerkstelligen konnten, ging die Möglichkeit für Saarbrücken, das rettende Ufer noch zu erreichen, gegen null. Münster begann deshalb engagiert, doch die Nervosität von Kiß und Rummel, die innerhalb der ersten zehn Minuten drei Einschusschancen hatten, verhinderte einen ersten Treffer. Die Gäste waren allerdings nicht gewillt, das Opferlamm zu spielen und begannen nach einer Viertelstunde schnelle und steile Gegenschläge zu initiieren. Vor dem Preußen-Tor versagten sie aber genauso, denn Schönwälder und Rinas trafen das leere Tor nicht und als Vollmar dann doch ins Netz kickte, hatte Krafczyk zuvor ein Allerweltsfoul begangen und das Tor zählte nicht (18.). Sieben Minuten später waren die beiden Akteure jedoch erfolgreicher. Vollmar hatte eine Flanke auf seinen Mittelstürmer gezirkelt, der die Kugel volley ins Preußen-Gehäuse drosch. Münster wollte sogleich heftig zurückschlagen, doch die Angriffszüge der Gastgeber blieben Stückwerk. So musste ein Freistoß von Bockisch herhalten, der, bevor die Saarländer eine vernünftige Mauer aufgebaut hatten, aus 28 Metern abzog und Haßdenteufel beim 1:1 überraschte (33.).

Dann wurden die nicht sonderlich spielstarken Gastgeber, denen im Angriff an diesem Tage kaum etwas gelang, auch noch vom Glück begünstigt, denn Sekunden nach dem Wiederanpfiff lag der Ball erneut im FCS-Tor. Nach dem Anstoß zur zweiten Halbzeit hatte Rummel das Leder vor das Saarbrücker Tor geschlagen. Es sah eigentlich nach einer sicheren Beute für Torwart Haßdenteufel aus. Unglücklicherweise sprang jedoch Verteidiger Rohe in die Flugbahn, fälschte die Kugel ab und es stand 2:1 für die Preußen. Danach zeigten beiden Teams auf, warum sie sich am Schwanz der Tabelle befanden. Fehlpässe und andere Unzulänglichkeiten beherrschten die Szenerie, die gegenüber den teils flotten Spielzügen der ersten Hälfte nicht wiederzuerkennen war. Saarbrücken war bemüht, den Ausgleich noch herzustellen, doch nur Steinmann und Schönwälder zeigten das Format für einen Umschwung. Die Westfalen hatten sich eh zurückgezogen und mauerten sich vor dem eigenen Tor ein, um den zarten Vorsprung über die Zeit zu lavieren. Gegen einen so harmlosen Gegner wie Saarbrücken war dieses Unterfangen aber auch machbar. Bundesliganiveau war in dieser Partie nach der Pause allerdings kaum mehr auszumachen.

Früher habe ich die Kugel am Elfmeterpunkt gestoppt, den Torwart gefragt, wie alt er ist und wo er wohnt - und habe sie dann reingeschossen. Das geht heute nicht mehr.

— Kurt Jara