Bundesliga 1963/1964 - Sa., 11.04.1964 - 17:00 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Fader Nachgeschmack

Neben Bente und Lulka Münsters herausragender Mann: Werner Lunkwitz

Neben Bente und Lulka Münsters herausragender Mann: Werner Lunkwitz

Neben Bente und Lulka Münsters herausragender Mann: Werner Lunkwitz

Als nach geraumer Spielzeit "Schieber"-Rufe durch das Stadion hallten, war das in der Schlussphase schwache, zurückhaltende, ja geradezu destruktive Spiel der Gastgeber gemeint, die außer ihrem guten Ruf in dieser Partie scheinbar doch noch mehr zu verlieren hatten... Natürlich wiesen die Knappen alle Anschuldigungen nach dem Spiel weit von sich, doch ein fader Nachgeschmack blieb, zumal der Preußen-Torwart Feller durch seine grauenhaften "Fangkünste" zum Tore schießen geradezu einlud. Matischak war aber mit den Gedanken wohl schon bei seinem neuen Verein (Werder) und auch die anderen Stürmer - Gerhardt vielleicht ausgenommen - übertrafen sich gegenseitig im Vergeben von Möglichkeiten bzw. an Lustlosigkeit. Doch Münster spielte auch nicht so schlecht, wie so oft in der Rückrunde dargeboten. Die Läuferreihe trieb unaufhörlich an, wobei über Lunkwitz die erfolgreichste Achse des Spieles von Bente und Lulka am linken Flügel ergänzt wurde. Beim 1:0 für die Gäste vertändelte Karnhof den Ball fahrlässig an Lulka, der die heranstürmenden Mühlmann und Rausch geschickt überlupfte (30.). Kurz darauf hatte Lulka per Kopf das 2:0 vor Augen, zog jedoch knapp am Tor vorbei. Dann reagierte auf der anderen Seite Feller zwei Mal gut gegen Libuda (34.) und Gerhardt (41.).

Bei einer Flanke von Berz verpasste der Ersatztormann jedoch einmal mehr die Kugel, und er sah beim nachfolgenden Schuss von Gerhardt auch äußerst unglücklich aus (52.). Als das zweite Münsteraner Tor durch Rummel gefallen war (65.), wurde die Partie immer schwächer und die Zuschauer unzufriedener. Allerdings mussten die nachlassenden Kräfte auch damit entschuldigen, dass beide Teams im Wochenverlauf schwere Pokalspiele zu absolvieren hatten. Zur Ehrenrettung Schalkes durfte auch nicht unerwähnt bleiben, dass Hertha als direkter Preußen-Konkurrent beim 1:0-Sieg ebenfalls die Punkte aus Gelsenkirchen mitnahm. Den Zuschauern durften diese Argumente in der unansehnlichen Schlussphase der Partie recht egal gewesen sein, denn sie Pfiffen aus Leibeskräften, ohne dass sich unten auf dem Spielfeld noch etwas tat.

Auf der Tribüne: Bernhard Brink. Aber wer ist der Herr neben ihm?

— tm3-Reporter René Hiepen beim Champions-League-Spiel Hertha BSC - FC Chelsea (2:1) mit Blick auf ,,Wild Winnie" Schäfer...