Bundesliga 1963/1964 - Sa., 25.04.1964 - 17:00 Uhr
2:1
HZ - 0 : 1

KSC versäumte Ausbau der Führung

In dieser Szene setzte sich Libuda (in der Mitte) ausnahmsweise einmal gegen Rihm (links) und Koßmann durch - ohne Torerfolg.

In dieser Szene setzte sich Libuda (in der Mitte) ausnahmsweise einmal gegen Rihm (links) und Koßmann durch - ohne Torerfolg.

In dieser Szene setzte sich Libuda (in der Mitte) ausnahmsweise einmal gegen Rihm (links) und Koßmann durch - ohne Torerfolg.

Überraschend war es keinesfalls, dass sich das Karlsruher Spiel wesentlich munterer entwickelte, denn Schalke hatte sich in den letzten Wochen alles andere als mit Ruhm bekleckert. Im Gegensatz zum Gegner hatte der KSC mit Rihm und Marx zwei Läufer in seinen Reihen, die mit konzentrierten Kombinationen ihr Team nach vorne trieben. Die Halbstürmer Kahn und der erstmals wieder eingesetzte Geisert halfen ihnen dabei, die flotten Außen Metzger und Kentschke einzusetzen. Madl als Mittelstürmer hatte es gegen den robusten Horst schwerer, einmal vorbeizukommen. Nach dem ersten verunglückten Koslowski-Schuss in die Wolken (4.), holte Kleina Kentschke von den Beinen, doch der Elfer-Pfiff blieb aus (11.). In der 20. Minute umspielte Metzger seinen Gegenspieler Rausch erfolgreicher, passte auf den mitgelaufenen Kentschke, der Torwart Mühlmann mit einem Schuss ins lange Eck überwand. Schalke blieb im Angriff meist harmlos. Kamen die Knappen durch, scheiterten sie mit ihren ungenauen, kraftlosen Schüssen am aufmerksamen KSC-Keeper Wolf. Ansonsten gelang den Gastgebern nur ein Abseitstor von Gerhardt (40.).

Es sah auch nach der Pause lange Zeit nicht so aus, als könnte Schalke noch einmal die Wende schaffen. Nach einem Eckball Libudas lenkte Gerhardt per Kopf weiter und Rausch nickte aus gut fünf Metern überraschend zum Ausgleich ein (73.). Damit erhielt die KSC-Sicherheit einen empfindlichen Knacks und Schalke bekam eine Art zweiter Luft. Die Schlussphase wurde deshalb noch einmal richtig spannend. Matischak spielte fünf Minuten nach dem Ausgleich Koslowski in stark abseitsverdächtiger Position an. Der in dieser ersten Bundesligasaison so oft enttäuschende Koslowski machte im Nachschuss das 2:1 (78.). Trotz heftiger KSC-Proteste wurde der Treffer gewertet. Metzger traf auf der Gegenseite im Rahmen letzter Anstrengungen noch den Pfosten (88.) und Gerhardt zielte kurz vor dem Abpfiff knapp am Tor vorbei, doch es blieb beim schmeichelhaften Sieg der Gastgeber.

Wenn man nach einer Niederlage donnerstags den Kopf in den Sand steckt, dann ist man Samstag nicht da.

— Michael Gregoritsch