Bundesliga 1963/1964 - Sa., 26.10.1963 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 1 : 1

Werders langer Atem

Matischak (Nr. 9) und Jagielski im Kampf um den Ball. Im Hintergrund: Gerhardt (links) und Schimeczek.

Matischak (Nr. 9) und Jagielski im Kampf um den Ball. Im Hintergrund: Gerhardt (links) und Schimeczek.

Matischak (Nr. 9) und Jagielski im Kampf um den Ball. Im Hintergrund: Gerhardt (links) und Schimeczek.

Mit einem zurückgezogenen Halbstürmer Ferner erwarteten die Norddeutschen die ersten Schalker Attacken. Es zeigte sich bald, dass es diese Taktik war, die den Hausherren einige Probleme bereiten würde. Hinzu kam, dass sich außer dem brandgefährlichen Matischak, der "Bruder Leichtfuß" Jagielski regelmäßig entwischte, kein weiterer Stürmer kontinuierlich gegen seinen jeweiligen SVW-Gegenspieler durchzusetzen vermochte. S04-Mittelfeldregisseur Herrmann, im ersten Durchgang noch sehr quirlig, setzte Matischak erstmals in der 13. Minute erfolgversprechend ein, dessen Kopfball jedoch knapp das Ziel verfehlte. Besser klappte beider Zusammenspiel in Minute 20. Diesmal ließ der Mittelstürmer Jagielski und zusätzlich Tormann Lambertz wie Slalomstangen stehen und schob ein. Werder hatte erstmals bei einem Schütz-Freistoß (17., übers Tor) gegengehalten. Im Gegenzug einer vergebenen Gerhardt-Chance konterte Zebrowski, passte zu Ferner, der mit Broden im Kampf um den Ball zu Boden ging, sich schneller aufrappelte und traf (31.).

Zweimal rannte Zebrowski auch gleich nach der Pause seinen Häschern davon. Beide Abschlüsse strichen jedoch knapp am Schalker Tor vorbei (46. u. 48.). Auch ein Ferner-Schuss (49.) unterstrich Bremens Vision von einem möglichen Sieg. Die Gastgeber verzettelten sich einfach zu oft im Aufbauspiel. Fehlpässe der Läuferreihe und das Nachlassen Herrmanns zerschnitten ihr Spiel. Da musste schon eine Einzelleistung des besten Schalkers, Klaus Matischak, herhalten, um die Hausherren nochmals in Front zu bringen (54.). In der 71. Minute verpasste die Sturmspitze allerdings das mögliche 3:1 (Pfostenschuss). Die Schlussphase bestätigte indes das klüger angelegte Werder-Spiel. Und obwohl sich Lambertz nach einem Zusammenprall mit Matischak (73.) verletzte, brannte hinten nichts mehr an. Schütz per 16-Meter-Geschoss (79.) und ein Innenrist-Treffer nach Soya-Vorlage vom allgegenwärtigen Ferner (87.) drehten das Ergebnis zugunsten der besseren Elf, die in Max Lorenz, der Libuda völlig abmeldete, den besten Spieler auf dem Platz stellte.

Ich habe noch 500 Euro offen, weil ich ständig meine Regenjacke auf dem Platz liegen lasse. Wenn ich da jetzt auch noch zahlen muss, muss ich einen Zweitjob annehmen."

— Julian Nagelsmann, Trainer von RB Leipzig, auf die Frage, ob er nach seiner Gelben Karte im Spiel gegen Schalke eine Strafzahlung wegen Meckerns in die Mannschaftskasse zahlen muss.