Bundesliga 1965/1966 - Sa., 30.10.1965 - 16:00 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Erfolgreiche Abwehrschlacht des FCN

Schaltete Nafziger völlig aus: Fritz Popp

Schaltete Nafziger völlig aus: Fritz Popp

Schaltete Nafziger völlig aus: Fritz Popp

Die Zuschauer in München sahen über weite Strecken des Spiels Einbahnstraßenfußball in Richtung Club-Tor. Allerdings schossen die Bayern schlecht und die Mauertaktik des FCN tat ihr Übriges.
Im Prinzip verteidigten die Gäste zumeist mit acht Mann. Vorne blieben nur Brungs, Greif und ab der 35. Minute der mit Verdacht auf Rippenbruch verletzte Strehl als Statist. Doch selbst mit diesem ausgedünnten Angriff hatten die Nürnberger drei gute Möglichkeiten, das Spiel auf den Kopf zu stellen, doch Brungs (25.) und Greif (68.) vergaben das gut mögliche 0:1. Ansonsten rannte der FCB eifrig, aber kopflos gegen die flexibel verteidigende Club-Deckung an.
Als wirkungsvollster Angreifer erwies sich dabei Linksaußen Brenninger, doch ihm fehlten die Abnehmer. Ohlhauser fand in Leupold seinen Meister, Gerd Müller gegen seinen Namensvetter Ludwig und Nafziger hatte gegen den flinken Popp nicht den Hauch einer Chance, steckte zudem frühzeitig auf. Im Bayern-Mittelfeld hemmte Koulmann durch zu langsames Umschalten den Spielfluss der Gastgeber und Drescher versuchte sich mit einer übermäßigen Anzahl an Fernschüssen, von denen die meisten ihr Ziel deutlich verfehlten. Herausragend war die Leistung Wenauers als Ausputzer und der fehlerfreie Auftritt von Schlussmann Wabra, der vor allem in der Schlussphase der Partie mit tollen Paraden seinen Kasten rein hielt. Beckenbauer, Drescher und der im Tausch mit Borutta als Läufer antreibende Kupferschmidt versorgten die Angreifer zwar laufend mit Zuspielen, doch die Stürmer fanden kaum eine Lücke im Abwehrblock der Gäste. Bayern-Coach Cajkovski schimpfte nach dem Abpfiff wie ein Rohrspatz über die Club-Taktik.

Das kann schon einen Schub geben. Aber ich kann jetzt nicht jede Woche ein Kind bekommen. Ich muss probieren, das irgendwie anders zu kompensieren

— Renato Steffen auf die Frage nach dem Einfluss der Geburt seines Sohnes auf seine Leistung