Grossers großer Auftritt

Nach langer Auszeit erstmals wieder im Löwen-Team: Rudolf Steiner

Die Hamburger verlangten dem Spitzenreiter alles ab, doch im Angriff mussten sie immer noch auf Uwe Seeler verzichten und 1860 hatte einen überragenden Grosser.
Er fühlte sich auf dem regendurchtränkten Platz pudelwohl: “Einfach phantstisch nach diesen Wasserfällen.” Peter Grosser trickste, passte und war an beiden Löwen-Toren unmittelbar beteiligt. Einen Mann wie den Spielmacher der Münchener suchte man im Team des HSV vergebens. Zudem fehlten neben Seeler auch noch die angeschlagenen Bernd Dörfel, Peltonen und Bähre. Das Team von Coach Gawliczek zog sich dennoch ganz gut aus der Affäre.
1860 spielte im ersten Durchgang aus einer gesicherten Abwehr und hatte durch sein zügiges Konterspiel die besseren Torchancen. Während Grosser, Rebele und Konietzka ihre Möglichkeiten verpassten, hatte Hamburg nur durch Pohlschmidt kurz vor der Pause einen Hochkaräter zu bieten. Mit einem angeschlagenen Alfred Heiß, der nur noch als Statist agierte, kam das Gäste-Team aus den Kabinen, was den Führungstreffer durch Brunnenmeier indes nicht behinderte. Grosser hatte sich an mehreren Hanseaten vorbeigedribbelt und auf seinen einschussbereiten Mittelstürmer gepasst (66.). Kampfstark raffte sich der HSV jedoch wieder auf und glich durch Gert Dörfel, der einen Abpraller von der Löwen-Mauer nach einem Horst-Freistoß ins Netz traf, wieder aus (72.). In die nachfolgende Druckphase konterten die Gäste wie ein echtes Spitzenteam. Rebele war am linken Flügel seinen Häschern entronnen, Schnoor verpasste die Flanke nur ganz knapp und der dahinter lauernde Grosser köpfte zum Siegtreffer ein (79.). Clever brachte die Merkel-Truppe den Vorsprung ins Ziel.