Mittlerweile musste man dem 1. FC Kaiserslautern wirklich Respekt zollen. Trotz skandalumwitterter Vorbereitungsphase gelangen dem Brehme-Team sechs Siege hintereinander. Die Berliner erlebten alles wie seitenverkehrt. Gute Vorbereitung - durchwachsener Saisonstart. Erst am letzten Spieltag gelang gegen die Sechziger der erste knappe Heimsieg. Lauterns Pettersson war noch verletzt, aber der leicht angeschlagene Mario Basler stand wieder zur Verfügung. Sogar das "Enfant terrible" Djorkaeff wurde wg. guter Trainingsleistungen im Kader aufgenommen. Hertha lief ohne den gesperrten Alves und den verletzten Rehmer (Achillessehnenreizung) auf. Die ersten beiden Torchancen verteilten sich auf beide Teams. Klose verfehlte das Hertha Gehäuse (7.) und Preetz vergab mit seinem eher schwachen rechten Fuß (9.). Nach einem flotten, gut verteilten Beginn waren es die Berliner, die durch Goor die nächste Chance ausließen. Der Belgier traf im Nachschuss nur die Querlatte (12.). Dann die Führung für den 1. FCK: Ein weiter Abschlag von Keeper Koch wurde von Abwehrmann Simunic zu kurz abgewehrt. Lokvenc nahm das Leder auf , Steilpass auf Klose und der schob eiskalt aus knapp fünf Metern ein. Auch in der Folgezeit blieb der Druck der Gastgeber erhalten. Möglichkeiten von Lokvenc (27.) und Klos (35.) konnten jedoch nicht verwertet werden. Einzig nach einem Basler-Fehler kam Hertha vor dem Lautern-Tor gefährlich auf, doch Marcelinho traf das Leder nicht vernünftig (32.). Es folgte eine spektakuläre 2. Hälfte. Nach einem abgefälschten Basler-Freistoß, der knapp am Hertha-Tor vorbeistrich (51.) erzielte Lokvenc (52.) das 2:0. Baslers Ecke, Kloses Verlängerung und Sverissons Zurückhaltung gegenüber Lokvenc gingen dem Tor voraus. Dann trat Basler zum Foulelfmeter an (Marx and Lincoln). Doch der "Spezialist des ruhenden Balles" jagte das Leder übers Tor. Dann das kurze Hertha-Aufbäumen. Erst konnte Georg Koch einen Marcelinho-Freistoß mit Mühe entschärfen (76.), doch gegen den Elfmeter desselben Spielers (Foul von Strasser an Preetz) hatte der Keeper keine Chance. Der 1.FCK schlug jedoch gewaltig zurück. Ein Doppelschlag in der 84. und 85. Minute entschied das Spiel. Erst ein Eigentor von Preetz, der eine Basler-Ecke in eigene Netz lenkte, dann vollendete Lincoln souverän nach Lokvenc-Flanke von der linken Seite zum 4:1 für den Tabellenführer.
Fazit: Ein etwas zu hoher, aber begeisternd herausgespielter Sieg für die sensationell gestarteten Pfälzer (Startrekord). Hertha kam in den entscheiden Szenen durchweg zu spät.