Als Herbstmeister in die Winterpause

Vorlagengeber und Torschütze: Werders Krisztian Lisztes

Ein Tor werde er gegen Rostock machen, prophezeite Ailton vor dem Spiel - und nach drei Minuten hatte er diese Ankündigung bereits umgesetzt. Die Rostocker Abwehr verpasste eine Flanke von Werderkapitän Frank Baumann in den Strafraum und Ailton vollendete freistehend zu seinem 16. Saisontreffer. Bremen, ohne den gesperrten Micoud, profitierte aber nicht lange von dieser frühen Führung. Nach einer Viertelstunde ergriff Hansa die Initiative und kam durch Prica zu guten Chancen, doch Werder-Keeper Reinke war auf dem Posten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit befreiten sich die Grün-Weißen wieder aus der Umklammerung der Gäste und versuchten, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Zwingendes brachten die Schaaf-Schützlinge allerdings nicht zu Wege, so ging es mit der knappen Führung in die Kabinen.

Nicht nur Bremen litt unter dem Fehlen seines Spielmachers, auch Rostock fehlte mit dem Gelb-gesperrten Marcus Lantz ein Ideengeber. So vermochte es zu Beginn des zweiten Durchgangs keiner der Kontrahenten, sich mit konstruktivem Spiel Vorteile zu verschaffen - viel Leerlauf auf beiden Seiten. Thomas Schaaf wechselte Ailton nach einer Stunde aus, wohl eingedenks dessen Worten von "einem" Tor. Der eingewechselte Charisteas tauchte gleich zweimal gefährlich vor Schober auf, konnte den Hansa-Schlussmann jedoch nicht überwinden. Zuvor vergab erneut Rade Prica eine Möglichkeit, den Ausgleich zu markieren. Eine Standardsituation aus der 78. Minute brachte dann die Entscheidung. Lisztes schlug eine Freistoßflanke in den Sechzehner und Werders Innenverteidiger Valerien Ismael erzielte per Kopf seinen ersten Bundesligatreffer. Einen 0:2-Rückstand aufzuholen, war Hansa an diesem Tag nicht fähig. Kurz vor dem Abpfiff baute Lisztes den Bremer Erfolg noch zum etwas zu deutlichen 3:0-Endstand aus. Rostocks Serie von sechs Spielen ohne Niederlage war gerissen. Werder feierte die (inoffizielle) Herbstmeisterschaft.