Bundesliga 2004/2005 - Sa., 12.02.2005 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Bremens Ersatzstürmer als Matchwinner

Geglücktes Debüt in der SVW-Startelf: Aaron Hunt

Geglücktes Debüt in der SVW-Startelf: Aaron Hunt

Geglücktes Debüt in der SVW-Startelf: Aaron Hunt

Während Werder Bremen mit Klasnic und Valdez auf zwei wertvolle Angreifer verzichten musste und die Verantwortlichen des Vereins etwas gemischte Gefühle vor der Partie hatten, wollte Gladbach seine miese Auswärtsbilanz gerade rücken. Letztlich hatten die Bremer allerdings umsonst gebangt und die Borussen ihr Ziel um Längen verfehlt.

Forechecking war das Allheilmittel beider Teams in der Anfangsphase und bedeutete, dass sich die Partie kaum in die Strafräume verlagerte. Die erste Möglichkeit hatte der erstmals in der SVW-Startelf aufgebotene 18jährige Aaron Hunt. Vom besten Bremer Fabian Ernst eingesetzt, schoss der junge Angreifer nur knapp am Borussen-Gehäuse vorbei (19.). Die Hanseaten hatten inzwischen ein leichtes Übergewicht erarbeitet, das mehr vom stürmischen Wind eingeschränkt wurde als von der Gladbacher Abwehrkunst. Auch im Angriff blieb das Bemühen der Gäste übersichtlich. Torwart Reinke wurde in der gesamten Partie nicht einmal ernsthaft geprüft. Das 1:0 für Werder war somit nur eine Frage der Zeit und fiel dann auch prompt in der 29. Minute. Micoud hatte einen Eckstoß auf den zweiten Pfosten gezogen, wo Hunt seinen flotten Auftritt mit dem 1:0 krönte. Das mögliche 2:0 verweigerte Schiedsrichter Dr. Fleischer den Bremern allerdings. Hunt, von Micoud steil eingesetzt, hatte auf den zentral mitlaufenden Klose gespielt, der jedoch von hinten durch Strasser gefällt wurde. Da der notwendige Pfiff ausblieb, mussten sich die überlegenen Gastgeber zur Pause mit dem Ein-Tore-Vorsprung begnügen.

Nach dem Wechsel hatte es den Anschein, als würden sich die Gladbacher in diesem Spiel doch noch zu einem ernsthaften Kontrahenten für die Bremer entwickeln. Das kurzfristige Aufbegehren blieb indes mehr Schein als Sein und ging recht kurzfristig wieder ohne ernsthafte Tormöglichkeit für die Gäste zu Ende. Bremen bekam die Partie vor allem im Mittelfeld wieder in den Griff, denn der für den angeschlagenen Micoud eingewechselte Jensen wirkte sich belebend auf das SVW-Aufbauspiel aus. Vor dem Tor fehlte es den Hausherren jedoch an der nötigen Konzentration. Baumann, Jensen und zweimal Borowski hatten allesamt gute Einschusschancen, zielten aber schlecht. Da die Gladbacher Gegenzüge durchweg harmlos blieben und früh versandeten, erschien der Werder-Sieg kaum gefährdet. Trainer Schaaf brachte in den letzten Minuten noch Neuzugang Zidan und der Ägypter revanchierte sich mit einem schönen Treffer in der 88. Minute. Über Ismael und Jensen hatte der Angreifer den Ball gekonnt gegenüber Moore behauptet und flach vollendet. Die Advocaat-Elf war letztendlich nicht der erwartete Prüfstein für die Bremer, bei denen die Ersatz-Stürmer gut einschlugen.

Da liegt wieder einer am Boden, Burgnich ist soeben verstorben, sehe ich, aber… Nein, er steht auf, er steht auf – weil der Ball hereinkommt.

— Kurt Brumme im ,,Jahrhundertspiel" Deutschland - Italien bei der WM 1970