
Erstes Bundesligator für den Rostocker Spielmacher: Jari Litmanen
Erstes Bundesligator für den Rostocker Spielmacher: Jari Litmanen
Nachwuchsmann Sebastian und Oldie Litmanen schossen mit ihren ersten Toren für Hansa den Abstiegskandidat zum vierten Heimsieg in Folge. Berlin wehrte sich über weite Strecken nicht und kassierte eine bittere, aber auch verdiente Niederlage im Kampf um einen internationalen Startplatz.
Die von unermüdlichem Einsatz und viel Selbstbewusstsein beseelten Rostocker dominierten in der ersten Halbzeit. Bereits in der zweiten Minute musste Fiedler gegen einen Volleyschuss von Lantz sein ganzes Können aufbieten. Die Hertha war zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Platz angekommen und zeigte sich auch nach diesem Warnschuss nicht sonderlich motiviert. Die Gastgeber blieben daher klar tonangebend und zwangen die zuverlässige Defensive der Hauptstädter immer wieder zu Fehlern. Di Salvo vergab die bis dahin größte Chance, als er nach einer Hartmann-Flanke den rechten Torwinkel nur denkbar knapp verfehlte (19.). Bei den nächsten Gelegenheiten hatte wieder der Hertha-Keeper seine Finger im Spiel. Erst zeigte er sich gegen einen Versuch von Litmanen aus spitzem Winkel gut postiert (26.), ehe er einen Distanzschuss von Rydlewicz um den Pfosten drehte (38.). Fast wären die Gäste mit ihrem ersten Angriff in Front gegangen, als Rafael an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam, das Tor jedoch um einen Meter verfehlte (42.). Für das gerechte und überfällige 1:0 sorgte schließlich Sebastian mit dem Pausenpfiff. In seinem fünften Bundesligaspiel profitierte der 21jährige Defensivmann bei seinem Aufsetzer aus 25 Metern von den schlechten Platzverhältnissen, die den Ball unglücklich für Fiedler in die untere linke Ecke springen ließen (45.).
Im zweiten Durchgang kontrollierte Hansa die Partie aus einer kompakten Abwehr. Die weiterhin zu lethargisch agierenden Berliner waren mit dem aggressiven Zweikampfverhalten ihrer Gegenspieler weiterhin überfordert. Vor den Toren blieb es zunächst ruhig. Halbchancen von Allbäck (60.) und Rafael (66.) vermochten die Zuschauer nicht von den Sitzen zu reißen. Für die Vorentscheidung sorgten dann die beiden Neuzugänge Hartmann und Litmanen. Zunächst bereitete der Ex-Herthaner mit einem Sololauf auf der rechten Seite vor, um im richtigen Moment den Finnen im freien Raum zu bedienen, der alleine vor Fiedler routiniert einschob (70.). Auch für den Alt-Internationalen war es der erste Treffer im Trikot der Ostsee-Städter. Die Götz-Truppe schien nun endlich den Ernst der Lage zu begreifen. Drei Minuten nach dem 0:2 verkürzte Bastürk nach herrlicher Einzelaktion mit einem trockenen Linksschuss in die kurze Ecke (73.). Beim anschließenden Gerangel um das Spielgerät sahen Schober und Marcelinho den Gelben Karton. Diese Auseinandersetzung steigerte die Hektik in den letzten Minuten, so dass an ein vernünftiges Spiel bis zum Schlusspfiff nicht mehr zu denken war.
Kai Endres