Bundesliga 2004/2005 - Sa., 16.10.2004 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 0

Werder schaltete zu früh ab

Hielt den Fuss im richtigen Moment hin:Benjamin Auer

Hielt den Fuss im richtigen Moment hin:Benjamin Auer

Hielt den Fuss im richtigen Moment hin:Benjamin Auer

Mit dem 1:0 nach einer knappen Stunde sahen die Bremer wohl ihre Aufgabe als erledigt an. Wie war es sonst zu erklären, dass sie nach diesem Tor ihr Engagement so weit reduzierten, dass die aufgeweckten Mainzer noch zur kaum mehr erwarteten Wende kamen.

Die Zuschauer sahen vom Start weg eine flotte Bundesligapartie mit Chancen vor beiden Toren. Da Silva und Auer bei den Hausherren, sowie Borowski und Ismael per Freistoß waren dicht vor dem ersten Einschlag. Das leichte Übergewicht, das sich die Bremer im Mittelfeld herausarbeiteten, trog allerdings. Mainz giftete mit schnellen Konterattacken regelmäßig zurück und ließ Stalteri und Pasanen in der SVW-Defensive nicht immer gut aussehen. Der Führungstreffer der Gäste durch Charisteas, der erstmals in dieser Saison den Vorzug vor Klasnic erhielt, lag bereits im Netz (43.). Doch aus unerfindlichen Gründen hatte der Assistent an der Seitenlinie mit seiner Fahne gesprochen und die von Ernst und Borowski gut vorbereitete Aktion im Abseits gesehen. Als auch Casey die Kugel nicht an Reinke vorbei brachte, wurde die flotte erste Halbzeit torlos beendet.

Erste Vorteile nach dem Wechsel hatten die Kicker aus der Karnevals-Hochburg, denn ihr in dieser Spielzeit bislang Notenbester, Mimoun Azaouagh, riss durch seine Agilität manch Lücke in die keineswegs sattelfeste SVW-Deckung. Das erste Tor fiel jedoch gegenüber. Micouds Weltklassepass hatte die Abwehr der 05er zerschnitten und Charisteas leichtfüßig die Chance genutzt (56.). Werder setzte allerdings nicht nach und überließ den Mainzern die Initiative, zog auch bei den seltenen Kontern nicht mehr voll durch. Chancen für die Klopp-Elf häuften sich dementsprechend. Mit den Einwechselungen der Stürmer Niclas Weiland und Jovanovic setzte der Coach der Gastgeber zudem auf totale Offensive und machte alles richtig. Bremen schwamm und Jovanovic flankte in der entscheidenden Phase zwei Mal mustergültig flach und punktgenau vor das SVW-Tor. Zuerst auf den zweiten Pfosten, wo Niclas Weiland lauerte und direkt einschoss (83.). Und in der letzten Spielminute auf Benjamin Auer, der die Kugel ins rechte Toreck verlängerte (90.). Werder hatte schlichtweg zu früh abgeschaltet - wie Micoud beim zweiten Tor der 05er, als er den Ball verlor und tatenlos hinterher schaute - und somit den Mainzern die Wende erst möglich gemacht.

Ich glaub, de Huub Stevens hat grad die Antwort g'gebe...

— Christian Streich, Trainer SC Freiburg, zur Frage, ob er während des Spiels beim VfB Stuttgart ,,die Hände unten halten konnte." VfB-Coach Huub Stevens bekam daraufhin einen Lachanfall...