Bundesliga 2005/2006 - Sa., 25.02.2006 - 15:30 Uhr
5:2
HZ - 3 : 1

Die Rache der Inkas

War an vier der fünf Treffer entscheidend beteiligt: Jose Paolo Guerrero

War an vier der fünf Treffer entscheidend beteiligt: Jose Paolo Guerrero

War an vier der fünf Treffer entscheidend beteiligt: Jose Paolo Guerrero

Nach den beiden Unentschieden gegen Hannover und Milan forderte Felix Magath von seiner Elf einen klaren Sieg. Dabei vertraute der Bayern-Coach auf sein peruanisches Sturmduo, was am Ende der entscheidende Schachzug gegen eine löchrige Eintracht-Defensive war.

Die Frankfurter waren mit dem entfesselt aufspielenden Rekordmeister von Beginn an überfordert. Lediglich Nikolov zeigte sich gegen Lucio auf der Höhe und verhinderte mit einer Fußabwehr einen frühzeitigen Rückstand (3.). Die Hessen kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Dennoch wären sie aus heiterem Himmel fast in Führung gegangen, als Kahn-Vertreter Rensing einen verunglückten Schuss von Meier in letzter Sekunde aus dem Winkel fischte (12.). Doch die Bayern ließen sich davon in keiner Weise beeindrucken, blieben weiterhin klar tonangebend und hatten durch Pizarro ihre nächste Großchance, der jedoch einen Kopfball zu zentral auf den Kasten brachte (17.). Die sonst so starke Innenverteidigung der Adlerträger hinterließ schon in der Anfangsphase einen extrem wackligen Eindruck. Nachdem Rehmer bei einer scharfen Hereingabe von Deisler nur mit Mühe klären konnte (19.), leitete Vasoski kurze Zeit später den ersten Gegentreffer mit einem Querschläger ein. Lizarazu hatte den Ball von der linken Seite in die gegnerische geschlagen, wo der Mazedonier die Kugel genau in den Lauf von Guerrero verlängerte, der im Duell gegen Nikolov fulminant einnetzte (21.). Von ernsthafter Gegenwehr der Hessen war auch nach dem Rückstand nichts zu spüren. Umso überraschender fiel daher der Ausgleich, als Lucio einen weiten Einwurf von Chris an den Fünfer verlängerte, wo Preuß mit einem sehenswerten Seitfallzieher traf (31.). Die Freude über das schmeichelhafte Resultat hielt aber nur wenige Sekunden, ehe der Ball über Deisler und einem Guerrero-Hackentrick beim völlig ungedeckten Ballack landete. Der Kapitän ließ sich diese Gelegenheit aus halbrechter Position im Strafraum nicht entgehen und vollstreckte mit links in die kurze Ecke (32.). Dieser Gegentreffer war Gift für das ohnehin kaum vorhandene Selbstvertrauen der Gäste, die sich fortan teilweise vorführen ließen. Den Schlusspunkt einer überragenden Vorstellung des FCB im ersten Durchgang setzte erneut Guerrero, der das Leder nach einem Steilpass von Deisler dem leidgeprüften Nikolov durch die Hosenträger schob (42.). Die Frankfurter waren mit dem Zwei-Tore-Rückstand zur Pause noch gut bedient.

Im zweiten Abschnitt reduzierten die Münchener die Schlagzahl deutlich, ohne dabei das Heft des Handelns aus der Hand zu geben. Lediglich Amanatidis hätte fast die aufkommende Nachlässigkeit in der Hintermannschaft der Gastgeber bestraft. Doch der Schuss des Griechen von der Strafraumgrenze zischte knapp am Pfosten vorbei (52.). Das Spiel plätscherte in den folgenden Minuten etwas vor sich hin, ehe nach einer guten Stunde die letzten Zweifel am Sieg der Bayern beseitigt wurden. Eine Flanke des enorm stark aufspielenden Deisler verpasste Freund und Feind. Nutznießer war Ballack am langen Pfosten, der mühelos ins leere Tor einnickte (62.). Die Luft war damit endgültig raus und es begann die Zeit der Wechselspiele. Bei den Frankfurtern kam unter anderem Cha für Amanatidis, der zwar für einigen Wirbel sorgte, aber auch seinem fehlenden Schussglück in zwei aussichtsreichen Situationen treu blieb (79., 82.). Erst eine Flanke des Südkoreaners sorgte für eine Resultatsverbesserung, da sich Meier entsprechend treffsicher präsentierte (84.). Die Antwort der Magath-Schützlinge ließ allerdings auch nach diesem Gegentreffer nicht lange auf sich warten. Guerrero fing einen unmotivierten Querpass von Rehmer im Mittelfeld ab und legte nach kurzem Solo elegant für Pizarro auf, der sich anschließend in die Torschützenliste eintrug (85.). Während die Bayern damit auch ihr elftes Bundesliga-Heimspiel in der Allianz-Arena ohne Punktverluste überstanden, kam die Eintracht nach der dritten Pleite in Folge den Abstiegsrängen bedrohlich nahe.

Kai Endres

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