
Köpfte einen der wichtigsten DSC-Siegestreffer dieser Spielzeit ins Netz: Heiko Westermann
Köpfte einen der wichtigsten DSC-Siegestreffer dieser Spielzeit ins Netz: Heiko Westermann
Die Generalprobe vor dem DFB-Pokal-Halbfinalspiel in Frankfurt ging knapp, aber verdient an die Ostwestfalen. Das Spiel verriet jedoch keinesfalls, wieso es die beiden Teams überhaupt soweit auf dem Weg nach Berlin geschafft hatten. Immerhin durfte Bielefeld nach dem Erfolg den fast sicheren Klassenerhalt feiern.
Die Anfangsphase war geprägt von einem Nichtangriffspakt. Weder die Hausherren, noch die Gäste gingen mit einem Ansatz von Risikobereitschaft in die Vorwärtsbewegung. Torsicherung und das Warten auf etwaige Kontermöglichkeiten waren angesagt. Dem Spiel tat diese Grundeinstellung der Teams natürlich überhaupt nicht gut. Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe erstmals ein Schuss (Korzynietz) aus der Distanz für Gefahr sorgte, der allerdings knapp am hessischen Gehäuse vorbei strich. Auf der Gegenseite wurde es vor der Pause zweimal brenzlig, denn Bielefeld erlaubte sich einige Nachlässigkeiten im Abspiel. Meier zirkelte den Ball nach 37 Minuten nur um Zentimeter am Kasten von Tormann Hain vorbei und auch Huggels Kopfball nach einer gefährlichen Weissenberger-Freistoß-Hereingabe segelte nur knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus (43.).
Über die erste Viertelstunde nach der Pause darf man ohne Gewissensbisse den Mantel des Schweigens betten, denn es tat sich erneut nichts vor den Toren. Dann aber wurden die Arminen plötzlich aktiver, fanden sogar durch ein Selbsttor von Vasoski den Weg ins Netz der Eintracht (61.), doch Schiri Gagelmann und seine Assistenten hatten den Ball vor der Hereingabe von Masmanidis knapp im Aus gesehen. Das zielgerichtete Spiel der Gastgeber wurde etwas später dann doch mit dem Treffer des Tages verziert. Eine Freistoß-Flanke von Korzynietz aus dem linken Halbfeld schätzte die Eintracht-Innenverteidigung falsch ein, und Nikolov streckte sich vergeblich nach Westermanns Kopfstoß (68.). Die zuletzt wenig erfolgreichen Frankfurter wachten nun auch plötzlich auf, hatten aber Pech, dass Korzynietz, fünf Minuten nach dem 1:0, einen Vasoski-Kopfball von der Linie kratzte. Nun waren die Arminen indes in ihrem Element. Frankfurt griff mit aller Macht an und die Ostwestfalen konterten aus ihrer verstärkten Deckung heraus schnell und raumgreifend. Unkonzentriertheiten beim finalen Pass waren jedoch dafür verantwortlich, dass der DSC die Gegenzüge nur mangelhaft zu Ende führte. Erst als Gabriel kurz vor Schluss durchbrach, das vom mit angreifenden Nikolov verlassene Tor anstrebte, schien das 2:0 unausweichlich. Der schnelle Köhler erwischte den Arminen allerdings rechtzeitig mit einem Haltegriff, musste sich wegen dieser Notbremse jedoch die Rote Karte unter die Nase halten lassen. Sekunden später wurde die Partie abgepfiffen. Während Frankfurt noch tiefer in den Klassenkampfschlamassel rutschte, freuten sich Spieler und Fans des vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Klubs aus Ostwestfalen über den nun nahezu sicheren Verbleib in der 1. Liga.
Ulrich Merk