
Lohnende Einwechslung:
Naohiro Takahara
Lohnende Einwechslung:
Naohiro Takahara
Borussia Mönchengladbach und Auswärtsspiele? Nicht nur zuletzt hätte die Truppe die Punkte auch gleich getrost zum Gegner schicken können. Auch in Frankfurt änderte sich nichts an dem lange anhaltenden Dilemma.
Zehn der letzten elf Auswärtsspiele verloren die Gladbacher saisonübergreifend. Den letzten Sieg in der Fremde gab es - ausgerechnet - in Frankfurt... Beide Trainer mussten vor der Partie umstellen. Bei den Frankfurtern fehlten mit Pröll, Vasoski und Rehmer drei Leistungsträger aus verletzungs- oder kartentechnischen Gründen, von den langzeitverletzten Jones und Chris mal abgesehen. Die, bis zur Niederlage beim FC Bayern, Überraschungsmannschaft der Saison musste beweisen, dass man sich von der ersten Saisonniederlage erholt hatte. Amanatidis, Thurk und Fink waren in die Startelf zurückgekehrt. Auch die Gladbacher plagten Aufstellungssorgen, die sich jedoch auf die ebenso längere Zeit verletzten Daems, Jansen und Bögelund beschränkte. Das Spiel begann etwas unentschlossen. So waren die Gastgeber vor 47.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena zwar die anfangs überlegene Mannschaft, zwingend war das Übergewicht aber nicht wirklich. So mussten die Anhänger bis zur 21. Minute warten, ehe sich dann eben ein Gladbacher erbarmte und mal auf das Tor schoss. Nando Rafael hieß der gütige Mensch, sein Schuss ging aber weit am Kasten von Eintracht-Keeper Oka Nikolov vorbei (21.). Danach wurden beide Seiten mutiger. Albert Streits beherzte Flanke in den Borussen-16er konnte Michael Thurk aber nicht verwerten (27.). Torchancen blieben in dieser von Taktik geprägten ersten Hälfte dennoch Mangelware. Kurz vor der Halbzeit gab es aber doch noch einen Moment der Torgefahr: Flanke von Patrick Ochs auf Ioannis Amanatidis, der köpfte entgegen der Laufrichtung von Borussia-Schlussmann Keller - neben das Tor.
Hälfte zwei begann ein wenig schwungvoller - dazu gehörte nicht viel. Es gab tatsächlich gleich wieder eine Torchance. Thurk und Amantidis kombinierten bis in den Gäste-Strafraum hinein. Dann legte der Grieche ab auf Spycher, der nur noch hätte einschieben müssen. Doch nicht erst seit der WM war bekannt, dass die Schweizer mit kurzen Distanzen so ihre Probleme haben. Auch hier vergab Spycher und legte den Ball vorbei (49.). Die Eintracht fand nun Gefallen am Offensivspiel. Direkt darauf schoss Michael Fink aus 16 Metern, der aber direkt in Arme Kasey Kellers segelte (50.). Sechs Minuten später schoss Streit an den Pfosten, Keller klärte dann. Die Führung für die Hessen schien nur eine Frage der Zeit, von den Gladbachern kam derweil nichts. Im Gegenteil. Einer musste sogar gehen: Thomas Helveg, schon in der ersten Halbzeit „vorbestraft“, hatte an Streits Trikot gezerrt (58.). Der Platzverweis war natürlich nicht zuträglich für das Spiel der Heynckes-Elf - sie stand nun noch defensiver. Und doch kamen die Fohlen zu einer Torchance - Nando Rafael sah den durchstartenden Compper und bediente ihn mustergültig. Comppers Tor wurde aber fälschlicherweise wegen Abseits nicht anerkannt (69.). Die Gladbacher setzten umgehend nach: Kahe stürmte in den Eintracht-Strafraum, aber Nikolov klärte (70.). Dann aber wieder die Frankfurter - und wie: Freistoß von Albert Streit auf den eingewechselten Takahara, der den Ball an Keller vorbei ins lange Eck zum 1:0 (78.). Kurz darauf hätte die Funkel-Truppe den Sack sogar zweimal endgültig zumachen können, aber zuerst schoss Alex Meier von der Strafraumgrenze am Tor vorbei (80.), dann entschied sich Christoph Weissenberger, selbst abzuschließen, statt auf den freien Amanatidis zu passen (83.). Es blieb letztendlich beim 1:0-Sieg der Gastgeber, die damit anzeigten, die Niederlage der Vorwoche gut verkraftet zu haben. Bei den Gladbachern dagegen setzte sich die negative Auswärtsroutine fort.
David-Emanuel Digili