
Bewährte sich als treffsicherer Joker: Paolo Guerrero
Bewährte sich als treffsicherer Joker: Paolo Guerrero
Der spielerisch schwache Hamburger SV konnte sich mit dem Unentschieden gegen Mainz 05 nicht entscheidend von den Abstiegsplätzen absetzen. Der Auswärtspunkt half auch den Rheinhessen nicht wirklich weiter, doch die gute erste Halbzeit zeigte, dass sich die Gästeelf wieder im Aufwärtstrend befand.
Die Hamburger mussten nach ihrem Last-Minute-Sieg gegen Mönchengladbach die Startelf auf drei Positionen verändern: Abel spielte für den verletzten Reinhardt in der Innenverteidigung, außerdem liefen Trochowski und Mahdavikia für Laas und Berisha auf. Gästecoach Klopp veränderte seine Mannschaft gar auf fünf Positionen: Anstelle der Verletzten Azaouagh, Noveski, Ruman und Wache spielten Pekovic, Gunesch, Vrancic und Wetklo. Für Feulner begann Soto im Mittelfeld. Die Mainzer unterbanden von Anfang an mit großem läuferischem Engagement die Offensivbemühungen der Hamburger und bemühten sich, im Angriff eigene Akzente zu setzen. So scheiterte Gerber mit einem Distanzschuss in der 5. Minute. Der HSV fand überhaupt nicht ins Spiel. In der 12. Minute wurde der Aufwand der Gästeelf belohnt: Stürmer Mohamed Zidan spielte an der linken Strafraumhälfte Verteidiger Mathijsen aus und schoss den Ball mit rechts in den rechten oberen Torwinkel. Ein wunderbarer Treffer. Nun agierten auch die Hamburger zielstrebiger und kamen durch Olic zu ihrer ersten Chance. Nach einer schönen Kombination prüfte der Kroate den Mainzer Ersatztorwart, der den Ball aber stark parierte (17.). Sechs Minuten später gelang der Heimelf dann der Ausgleich, allerdings nach einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters Fandel. Er sah bei einem Zweikampf zwischen Pekovic und Jarolim ein Foul des Mainzers und entschied auf Elfmeter. Sorin erzielte das 1:1. Doch die Hamburger konnten den Schwung ihres Ausgleichstreffers nicht aufrechterhalten und die Mainzer verteidigten geschickt und ließen keine weiteren Tormöglichkeiten zu.
Auch die zweite Hälfte begann ähnlich enttäuschend. Die Mainzer zogen sich fast komplett zurück und der HSV hatte zwar viel Ballbesitz, spielte jedoch vollkommen ideenlos. Erst in der 59. Minute kamen die Mainzer wieder gefährlich vor das Tor der Heimelf und schlugen eiskalt zu. Zidan passte den Ball flach in den Strafraum, Andreasen leitete weiter zu Gerber, der den Ball zur 2:1-Führung einschob. Die Hamburger konnten den Offensiv-Druck, den sie nach dem 0:1 aufgebaut hatten, nicht wiederholen. Selbst Kapitän Rafael van der Vaart konnte keine Akzente setzen. Sieben Minuten vor Spielende köpfte Hamburgs Abel nach einem Eckball an den Pfosten und der eingewechselte Guerrero traf aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich. Beide Mannschaften konnten nach dem späten HSV-Tor nicht mehr zulegen und trennten sich verdient mit einem Unentschieden. Mainz überzeugte in Halbzeit Eins, zog sich im zweiten Spielabschnitt jedoch zu weit zurück. Die Hamburger waren nur in kurzen Phasen vor ihren Ausgleichstreffern stark und spielten in der Offensive ansonsten absolut ideenlos.
Johannes Scharnbeck