Bundesliga 2006/2007 - Fr., 20.10.2006 - 20:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Kampf und Krampf

Von den Borussen kaum in den Griff zu bekommen: Theofanis Gekas

Von den Borussen kaum in den Griff zu bekommen: Theofanis Gekas

Von den Borussen kaum in den Griff zu bekommen: Theofanis Gekas

Kämpferisch erfüllte das Ruhrpott-Derby die Erwartungen. Spielerisch blieb dabei einiges auf der Strecke. Vor allem der BVB kam über Ansätze kaum hinaus. Die Bochumer setzten auf den Faktor Leidenschaft, den sie mit guten Chancen garnierten. Nur der verdiente Lohn blieb am Ende aus.

Bereits die ersten Schritte in Richtung Wiedergutmachung für die blamable 0:6-Heimklatsche gegen Bremen verliefen für den VfL vielversprechend. Die wilde Entschlossenheit der Bochumer schien die Dortmunder unerwartet zu treffen, denen nur selten ein konstruktives Miteinander gelang. Folgerichtig sorgten die Gäste mit einem sehenswerten Seitfallzieher des stets agilen Gekas sowie einem Distanzschuss von Trojan für die Höhepunkte in der Anfangsphase. Die Koller-Schützlinge ließen sich auch in der Folgezeit das Zepter nicht aus der Hand nehmen. Doch die längst überfällige Führung fiel nicht, da auch ein Schlenzer von Gekas sein Ziel knapp verfehlte (23.). Auf der Gegenseite setzte Frei die ersten Offensivakzente der weiterhin zu umständlich agierenden Borussen. Die fehlende Genauigkeit und ein reaktionsschneller Bade standen jedoch einem Treffer im Weg, der den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt hätte. Der Gerechtigkeit wurde schließlich nach einer halben Stunde genüge getan, als Gekas einen von Wörns unglücklich verlängerten Ball am schwachen Brenszka vorbeilegte, alleine auf Weidenfeller zustürmte, diesen ebenfalls links liegen ließ und kühl ins verlassene Gehäuse einschob. Die Antwort des BVB ließ aber nicht lange auf sich warten: Frei spielte die Kugel dem auf der linken Seite völlig ungedeckten Smolarek in die Füße, der sich das Spielgerät zwar etwas zu weit vorlegte, doch kurz vor dem heraus geeilten Bade mit einem eleganten Lupfer zum schmeichelhaften Ausgleich vollendete (35.). In den Schlussminuten der ersten Hälfte konnten sich beide Übungsleiter in Ruhe auf ihre Halbzeitansprachen vorbereiten.

Die schallenden Verlautbarungen von Borussen-Coach Bert van Marwijk führten bei seinen Mannen zu keiner Leistungssteigerung. Daran änderten auch die Hereinnahmen von Amedick (55., für Brenszka) und Valdez (60., für Ricken) nichts. Ein Versuch von Kringe aus gut 25 Metern blieb die einzige Ausbeute der Hausherren, die von Minute zu Minute immer mehr verkrampften. Die Bochumer brannten auch kein spielerisches Feuerwerk ab, kamen aber über ihren unermüdlichen Einsatz zu den wenigen, klaren Möglichkeiten im zweiten Abschnitt. Ganz eng wurde es, als sich Weidenfeller und Dedé bei einer Rettungsaktion gegen den durchgebrochenen Misimovic gegenseitig über den Haufen rannten und der Ball nur um Zentimeter das Gehäuse verfehlte (84.). Ein wüstes Pfeifkonzert der eigenen Fans war der Lohn für die gezeigten Leistungen der Dortmunder, die in der Tabelle trotz der mageren Vorstellung einen vorübergehenden Sprung auf den fünften Platz machten. Bochum blieb ein insgesamt verdienter Dreier und damit das Abgeben der Roten Laterne versagt.

Kai Endres

Du musst bei Mino Raiola immer wissen, dass bei ihm der letzte Flughafen entscheidend ist - und nicht eine Zwischenstation vorher.

— BVB-Boss Hans-Joachim ,,Aki" Watzke