Bundesliga 2007/2008 - So., 02.12.2007 - 17:00 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Ribery tanzte auch im Regen

Musste verletzungsbedingt zur Pause passen: Mathias Hain

Musste verletzungsbedingt zur Pause passen: Mathias Hain

Musste verletzungsbedingt zur Pause passen: Mathias Hain

Nachlegen war angesagt für Bayern München, denn durch den Sieg der Bremer im Nordderby gegen den HSV war ein voller Erfolg von Nöten, um die Tabellenführung wieder zurückzuerobern. Dementsprechend motiviert ging der Rekordmeister im strömenden Regen auf der Bielefelder Alm gegen die abstiegsbedrohte Arminia ins Spiel. Und auch wenn es das knappe Ergebnis nicht vermuten läßt, richtig in Gefahr war der 1:0-Erfolg zu keinem Zeitpunkt der Partie.

Einzig in der Anfangsphase konnten die Westfalen mithalten, denn da waren die Gäste aus Bayern zwar spielbestimmend, das Heimteam aber gefährlicher im Konter. Doch Kamper mit einem Weitschuss (9.) und Zuma (19.), der nach Flanke von Schuler im Stolpern nur den Pfosten traf, scheiterten. So kam es wie es kommen musste und der große Favorit schlug zu: Abspielfehler der Bielefelder im Mittelfeld, die Bayern machten das Spiel schnell und Ribery lief nach schönem Zuspiel von Toni allein auf Hain zu. Erwartungsgemäß machte dem trickreichen Franzosen der Abschluss wenig Probleme - kurze Täuschung, kurze Verzögerung - schon lag Bielefeld-Schlussmann Hain im nassen Grün der Schüco-Arena und der Ball im Tor (22.). Die Arminia musste nun die Kontertaktik aufgeben, tat sich aber schwer Chancen herauszuarbeiten. Anders die Bayern: Nach Freistoß von Mark van Bommel drehte Goalgetter Luca Toni schon jubelnd ab, doch der Schiedsrichter hatte zurecht auf Abseits entschieden. Für die letzte Aufregung der ersten Halbzeit sorgte Mathias Hain, der nach bösem Zusammenstoß mit Klose wie ein angeschlagener Boxer durch den Strafraum taumelte und dennoch weitermachte.

Nach dem Pausenpfiff wurde der Publikumsliebling, der eine Gehirnerschütterung erlitt, wenig überraschend von den Verantwortlichen ins Krankenhaus geschickt und der Südafrikaner Rowen Fernandez kam zu seinem erst zweiten Bundesligaeinsatz. Bielefelds Offensive war nun gefordert, den Rückstand zu egalisieren. Einzig, Gefahr ging keine von ihr aus. Bezeichnenderweise war es dann auch ein Bayern-Spieler, der die größte Chance des Abstiegskandidaten im zweiten Durchgang "vergab". Philipp Lahm fing ein weites Zuspiel auf Zuma ab und befand sich dabei bereits so nah vor dem herausstürmenden Kahn, dass er seinen eigenen Schlussmann umspielen musste. Weil sich der kleine Verteidiger dann aber wieder seiner Teamzugehörigkeit besann, klärte er die kuriose Situation mit einem Befreiungsschlag. In der Folge hieß es wie schon in den ersten 45 Minuten: Ribery tanzt im Regen. Zweimal noch konnten seine mustergültigen Zuspiele von Klose (62.) und Toni (81.) nicht verwertet werden und in der 87. Minute scheiterte der kleine Franzose noch einmal selbst an Fernandez. Am Ende blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg der Bayern. Bielefeld-Coach Middendorp war trotzdem zufrieden: "Ich bin absolut nicht enttäuscht. Wenn wir so weitermachen, werden die Punkte kommen." Sein Gegenüber Ottmar Hitzfeld dachte indes nur noch an die Meisterschaft: "Wir sind jetzt seit 15 Spieltagen oben, aber wir wollen auch noch 19 weitere Runden oben stehen". Zwei Statements, mehr als bezeichnend für die Situationen der beiden Mannschaften: Die einen kämpften als 14. weiter gegen den Abstieg, die anderen als Tabellenführer um den Titel.

Peter Wagner

Zum Glück habe ich nur eine Struktur.

— Thorsten Legat bei Verdacht auf Beinbruch