DSC-Dreierpack in neun Minuten

Treffsicherster Armine gegen Rostock: Christian Eigler

Zwei grundverschiedene Halbzeiten erlebten die Besucher in der Schüco-Arena. Vor der Pause unterstrich ein Eigentor das dürftige Niveau der Partie, doch nach dem Seitenwechsel wurde flotter Bundesligafußball geboten, in dem sich die Ostwestfalen als erster FC Bayern-Verfolger behaupteten.

Viele Worte über den ersten Durchgang zu verlieren, käme der Aufwertung eines Kicks nahe, der mit Bundesligafußball wenig gemein hatte. Rostock hatte zumeist mindestens sechs bis acht Feldspieler vor seinem Keeper aufgebaut, und die Arminen stießen sich an diesem Block die Nasen wund. Das durchsichtige Rezept der Ostwestfalen, ihre Stürmer mit langen Bällen zu bedienen, machte es der Pagelsdorf-Truppe aber auch mehr als leicht, den Gegner in Schach zu halten. Vorne verließ sich Hansa auf den Ein-Mann-Sturm Agali, der gleichfalls für die DSC-Deckung keine Herausforderung darstellte. Aus dem Spiel heraus ergaben sich somit keine nennenswerten Torszenen, so dass ein Böhme-Freistoß, den Agali unglücklich ins eigene Netz abfälschte (31.) das einzige "Highlight" vor dem Pausenpfiff blieb.

Spektakulär dagegen der Ausgleich in der zweiten Minute nach dem Wiederanpfiff. Kern versuchte sein Glück mit einem gewagten Fallrückzieher und traf überraschend in die Maschen des Hain-Gehäuses. Vier Minuten währte die Freude der Rostocker, dann hatte sich die Arminia erneut einen Vorsprung herausgeschossen. Orestes hatte den Ball an Eigler vertändelt, der trocken zum 2:1 traf (51.). Die Hansa-Defensive blieb nach diesem Tor weiterhin anfällig und zwei weitere Treffer brachte die Arena zum Kochen. Zuerst setzte Wichniarek seinen Sturmkollegen Eigler in Szene, der sich erneut als besonders zielsicher erwies und auf 3:1 aufstockte (55.). Den vierten Einschlag besorgte Wichniarek vier Minuten später dann selbst. Orestes hatte erneut gepatzt, die Kugel an Eigler verloren, der auf den Polen weiterleitete. Halblinks postiert schoss Wichniarek Keeper Wächter den Ball durch die Hosenträger. Rostock ließ sich jedoch nicht hängen und verkürzte nach 63 Minuten auf 2:4. Links außen war Rydlewicz zu einer Flanke gekommen und Bülow verlängerte das Spielgerät mit dem Hinterkopf ins Tor. Das Spiel blieb weiterhin interessant, denn Hansa drängte auf ein weiteres Erfolgerlebnis, kam jedoch nur noch zu einem sehenswerten Fernschuss durch Kern, der allerdings nicht den Weg in die DSC-Kiste fand (71.). Bielefelds bester Konter wurde von Wichniarek abgeschlossen, der in der 81. Minute jedoch auch nur den Pfosten traf. Letztlich verteidigten die Hausherren den Zwei-Tore-Vorsprung gekonnt und schickten die weiterhin punktelosen Gäste mit einer weiteren Niederlagen in deren Heimat zurück. Lohn für die Middendorp-Truppe war der zweite Rang in der Tabelle.

Ulrich Merk