
Krönte seinen guten Auftritt mit dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer: Christian Poulsen
Krönte seinen guten Auftritt mit dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer: Christian Poulsen
Schalke hatte gut gespielt und gut gekämpft - sich aber in der zweiten Hälfte eine zehnminütige Auszeit genommen, die Milan zur Vorentscheidung nutzte. Eindhoven gewann zeitgleich gegen Fenerbahce, so blieb den Knappen nur noch die Teilnahme am Uefa-Cup.
Zwei Teams - eine Taktik. Weder der AC Milan, der als Gruppenerster in die Partie ging, noch die Schalker, die auf einen Ausrutscher Eindhovens gegen Fenerbahce in der zeitgleich ausgetragenen anderen Begegnung der Gruppe hofften, setzten zu Beginn auf Offensive. Bei ausgeglichenen Spielanteilen wurden die Strafräume nur selten Schauplatz rasanter Torszenen. Nachdem Rost gegen Kaka einen Rückstand verhindert hatte, war die erste wirklich verheißungsvolle Aktion der Königsblauen in der 30. Minute zu verzeichnen. Altintop war nach einem Fehler Maldinis auf und davon gegangen, zog jedoch aus spitzem Winkel das Leder am langen Pfosten vorbei. Kurz vor dem Seitenwechsel kam Leben in die Bude. Ein aus mehr als 25 Metern getretener Freistoß Pirlos schlug hoch oben im linken Eck ein, Rost lief ins bedrohte Eck, verzichtete aber darauf, sich nach dem Ball zu strecken (42.). Schalke konnte nur zwei Minuten später egalisieren; auch den Knappen half ein Freistoß. Lincoln hob die Kugel von links über die mittig im Sechzehner versammelte Spielertraube hinweg. Hinten stand Poulsen frei und markierte per Kopfballaufsetzer den 1:1-Halbzeitstand.
Mit Wiederanpfiff legte Schalke seine Zurückhaltung ab und kam zu guten Chancen. Lincoln fehlte nach feinem Dribbling nur der satte Abschluss, so konnte Dida den Linksschuss des Brasilianers sicher aufnehmen. Als es so aussah, dass die Knappen auf dem richtigen Weg zum Erfolg waren, wurden sie durch unnötige Schwächen und Fehler im Spielaufbau hart zurück geworfen. Als Shevchenko Kaka in den Lauf gespielt hatte, konnte Milans Spielmacher mit dem Leder durch Schalkes Strafraum laufen und mit einem scharfen Drehschuss das 2:1 erzielen (53.). Schalke wackelte und Inzaghi hatte den nächsten Treffer der Gastgeber auf dem Fuß, aber Rost parierte glänzend (55.). Milan hielt den Druck hoch und Inzaghi legte in der 60. Minute mit einem Querpass für Shevchenko auf. Der Ukrainer säbelte über den Ball, doch der daneben stehende Kaka schnappte sich das Leder, spielte zwei Schalker aus und zog erneut scharf und flach ab: 3:1 für die Gastgeber. Resignation war bei der Rangnick-Elf nicht auszumachen, sie erholte sich von den Rückschlägen. Kuranyi kam nach einem abgefälschten Zuspiel nur zu einem verunglückten Torschuss, der einen Meter am langen Eck vorbeiging (65.). Wenig später jedoch keimte wieder Hoffnung auf. Nach einer Drangphase der Knappen, gelangte der Ball zum rechts am Strafraumeck postierten Lincoln, dessen abgefälschter Schuss unhaltbar für Dida den 2:3-Anschluss brachte. Die letzten 20 Minuten des Spiels gerieten fast komplett zu einem offenen Schlagabtausch, da beide Mannschaften die Ordnung im Defensivverhalten verloren hatten. Ein Treffer sprang jedoch auf keiner Seite mehr heraus, und da Eindhoven sein Heimspiel gegen Fenerbahce mit 2:0 gewonnen hatte, belegten die Niederländer, hinter Milan, den zweiten Platz in der Gruppe. Schalke, als Dritter, musste den Gang aus der Champions League in den Uefa-Cup antreten.