DFB-Pokal 2005/2006 - Halbfinale - Di., 11.04.2006 - 20:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Hoher Lohn für einen Arbeitssieg

Klasse Vorarbeit zum Siegtor: Stefan Lexa

Klasse Vorarbeit zum Siegtor: Stefan Lexa

Klasse Vorarbeit zum Siegtor: Stefan Lexa

Drei Tage nach dem Duell der Fast-Geretteten in der Bundesliga trafen sich Frankfurt und Bielefeld erneut – diesmal zum Quasi-Endspiel um den UEFA-Cup-Einzug. Genau wie in der Liga zeigte sich die Ähnlichkeit beider Spielanlagen allzu deutlich, und auch diesmal entschied ein einziges Tor für den Gastgeber die Partie.

Frankfurt ließ sich von der ersten Minute an vom Publikum nach vorn treiben, doch war das Mittelfeld einmal überbrückt, folgte spätestens am Strafraum meist ein Fehlpass. Nach sieben Minuten tanzte Lexa am rechten Flügel zwei Bielefelder aus und flankte in die Mitte; Gabriel aber konnte zur Ecke klären. Bielefeld hatte die Mittellinie genau einmal überquert, bis Korzynietz einen Freistoß vors Tor schlug und Gabriel diesmal am anderen Sechzehner völlig frei stand, aber daneben köpfte (14.). Frankfurt antwortete auf die bis dahin gefährlichste Szene des Spiels mit dem 1:0. Lexa tickte den Ball kurz hinter dem Mittelkreis genau im richtigen Moment auf Amanatidis, der nur knapp nicht im Abseits stand frei Bahn hatte. Hain kam aus dem Kasten, aber der Grieche hatte die Kugel eng genug am Fuß, um den Keeper leicht zu umspielen und zur Führung einzulochen. Nun war mächtig Musik im Spiel. Noch in den Jubel hinein hob Vata die Kugel aus 25 Metern ans Lattenkreuz; Nikolov hatte etwas weit vor dem Kasten gestanden (18.). In der Folge entwickelte sich, nicht zuletzt durch die Kulisse, eine unruhige und latent hektische Partie. Torgefahr entstand allerdings bis zum Wechsel keine mehr.

Bielefeld kam mit Pinto für Fink zurück auf den Rasen, war aber wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs meist eine Fußspitze später am Ball. Die etwas flinkeren Frankfurter bemühten sich mehr um das Spiel, sprudelten aber auch nicht unbedingt über vor Ideen. Stattdessen giftete man sich immer öfter an und trug die Wertigkeit dieser Partie offen zur Schau. Nach einer Stunde versuchte sich Masmanidis an einem Freistoß, verfehlte das Tor aber um zwei Meter. Ansonsten gehörten die wenigen Torchancen den Frankfurtern, so etwa Huggel, dem Westermann nach 64 Minuten gerade noch in die Parade fahren konnte. Dann aber ging Bielefeld höheres Risiko und fing an zu drücken. Einmal kam Boakye am rechten Flügel durch, fand aber von der Grundlinie aus keine Anspielgelegenheit (68.). Acht Minuten später bolzte Vata einen harmlosen 20-Meter-Ball über das Tor. In der selben Minute flankte Cha, heute rechter Verteidiger, genau auf Köhler, dessen Kopfball aus zehn Metern an den Pfosten klatschte. Es war die größte Chance der zweiten Halbzeit. Mit letzter Verzweiflung versuchte Bielefeld das 1:1 zu erzwingen, aber bis zum Ende konnte keine Lücke mehr gefunden werden. Zum zweiten Mal in Folge scheiterte die Arminia damit erst im Halbfinale des DFB-Pokals. Frankfurt darf sich nach 18 Jahren wieder auf Berlin freuen sowie, aller Voraussicht nach, auf den Europapokal.

So ein Irrer gehört nicht auf die Trainerbank.

— Lothar Matthäus über Eric Gerets