
Sein Kopfballtor wie aus dem Fußball-Lehrbuch warf die Franzosen aus dem Turnier: Angelo Charisteas
Sein Kopfballtor wie aus dem Fußball-Lehrbuch warf die Franzosen aus dem Turnier: Angelo Charisteas
Die größte Sensation aller bisherigen EM´s glückte dem Team von Otto Rehhagel, dass völlig zurecht den enttäuschenden Europameister von 2000 aus dem Turnier kickte.
Das Spiel begann äußerst zerfahren. So gelang es den Franzosen nicht, sich auf das frühe Zerstören der Griechen einzustellen, die den Favoriten bereits im vorderen Mittelfeld aufgrund hoher Laufbereitschaft attackierten. Somit häuften sich die Abspielfehler in der "Equipe Tricolore", die sich zudem in fruchtlosem Quergeschiebe verlor. Da also so gut wie keine Torgefahr von den Franzosen ausging, trauten sich die Griechen nach und nach mehr zu. Sie hatten auch die erste gute Tormöglichkeit nach einer Viertelstunde. Katsouranis war in eine Karagounis-Freistoßflanke gerutscht, Barthez lenkte den Ball gegen den rechten Innenpfosten und fing ihn kurz vor dem Überschreiten der Torlinie auf. Auch in der Folgezeit blieb das französische Spiel merkwürdig schemenhaft und unproduktiv. Einzig der ballführende Akteur zeigte Laufbereitschaft, so hatten die Griechen keine Probleme, den Angriff der "Blauen" in Schach zu halten. Zwei flotte Gegenzüge belegten dagegen die Gefährlichkeit des griechischen Angriffs. Zuerst feuerte Karagounis aus 15 Metern aufs Tor (27.), dann zog Fyssas aus über 20 Metern ab (29.). Beide Male bewies Barthez seine Klasse.
Die erste gute Torchance für den Favoriten gab es in der 48. Minute zu registrieren. Henry zielte allerdings knapp am Tor vorbei. Nun drückten die Franzosen intensiver und zeigten auch endlich die nötige Bewegung in vorderster Linie. Kapsis (bot gegen Trezeguet und als "Feuerwehrmann" eine Weltklasseleistung) und Kapitän Zagorakis verhinderten gegen Henry (57.) und Gallas (59.) durch großartigen Einsatz jedoch den Rückstand. Dann das sensationelle, aber toll erzielte 1:0 für den Außenseiter. Zagorakis war am rechten Flügel durchgebrochen und seine punktgenaue Flanke köpfte Charisteas wuchtig und unhaltbar in den Torwinkel (65.). Mit neuem Personal, aber ohne Kreativität rannten die Franzosen danach gegen die geschickt verteidigenden Griechen an, ohne wirklich gefährliche Situationen vor deren Tor zu provozieren. Allein ein Kopfball Henrys hätte zum Ausgleich führen können, doch erneut verfehlte der Arsenal-Torjäger das Gehäuse der Hellenen knapp. Ansonsten verblüfften die ballsicheren, auch in den Zweikämpfen dynamischeren Griechen durch die Kaltschnäuzigkeit, mit der sie den Franzosen den Wind aus den Segeln nahmen und siegten am Ende hochverdient.