Die relative ewige Tabelle – Effektive Newcomer vs. Traditionsklubs

von Carsten Germann15:25 Uhr | 30.10.2021
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Fussballdaten.de präsentiert: Die ewige relative Bundesliga-Tabelle nach Punkten pro Spiel. Relativ bedeutet dabei, dass nicht wie bei der „normalen“ ewigen Tabelle der deutschen Fußball-Eliteliga einfach alle Punkte zusammen gezählt werden, sondern es werden die Punkte pro Spiel berechnet, die das Team auch in der Bundesliga geholt hat. Dabei wurde die alte Punkteregel mit zwei Zählern für einen Sieg (bis 1995) auf die Drei-Punkte- Regel umgerechnet. So kann man dies vergleichbar machen. Die Werte bei den Punkten pro Spiel sind auf zwei Nachkommastellen gerundet. Stand der Daten: 29. Oktober 2021.

Über die tabellarischen Verschiebungen und Kuriositäten in der Top 10 der „relativen ewigen“ Tabelle gegenüber der „klassischen“ ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga berichtete Fussballdaten.de am Freitag.

Union und Lautern fast gleichauf

Doch es gibt noch mehr Eigenheiten. Kurios ist etwa die Konstellation auf den Plätzen 12 und 13. Der 1. FC Kaiserslautern holte zwei Mal die Meisterschaft, spielte 1.492-mal im „Oberhaus“ und ist dennoch mit 1,4 Punkten im Schnitt pro Spiel nur hauchdünn vor den erst 2019 aufgestiegenen „Eisernen“ von Union Berlin. Die Köpenicker sind der Klub, der mit den wenigsten Spielen (77) unter die Top 15 kam – sie gewannen 36,4 Prozent ihrer Spiele, Lautern 38,5 Prozent – trotz 43 Spielzeiten Erstliga-Zugehörigkeit!

Frankfurt mit zu viel hessischer Gemütlichkeit?

Gleiches gilt auch für Eintracht Frankfurt auf Platz 14. Die Hessen verbembelten die sicher geglaubten Deutschen Meisterschaften 1992 und 1994, ließen es insgesamt mit zu viel Ebbelwoi-Gemütlichkeit angehen und stehen mit 1,36 Punkten pro Spiel im Schnitt gleichauf mit der erst 2008 in die Bundesliga gestürmten TSG 1899 Hoffenheim.

451 Spiele machte die Mannschaft, die ihre Heimspiele in Sinsheim austrägt, bislang – bei einer Siegquote von 35,5 Prozent. Frankfurt liegt mit 36,7 Prozent nur knapp darüber. Und das, obwohl die SGE insgesamt (bei vier Abstiegen) 53 Jahre lang der Bundesliga angehörte und 1.773 Spiele machte.

Altmeister schlechter als Waldhof Mannheim

Zwei Vereine, die mehr als 1.000 Spiele in der Bundesliga machten, finden sich jenseits von Platz 25. Altmeister 1. FC Nürnberg, als Deutscher Meister 1968 ein Jahr später abgestiegen, und die ehemals „Unabsteigbaren“ vom VfL Bochum. Neun Abstiege des „Club“ (Bundesliga-Rekord), zuletzt 2019 und sechs Bochumer Gänge in die Zweitklassigkeit (zuletzt 2010) sorgen für diese Platzierung. Nürnberg spielte 1.118-mal Bundesliga und holte dabei aber nur 1,18 Punkte pro Spiel (Schnitt). Die Siegquote der „Clubberer“ liegt bei 30,8 Prozent. Der VfL Bochum machte sogar 51 Spiele mehr als der FCN, hat aber eine geringerer Sieg-Ausbeute (30,7 Prozent) und machte ebenfalls einen Punkteschnitt von 1,18 Zählern.

Zum Vergleich: Waldhof Mannheim, von 1983 bis 1990 insgesamt nur sieben Spielzeiten erstklassig und bis heute einziger Klub, der seine BL-Spiele in einem anderen Bundesland (Ludwigshafen / Rheinland-Pfalz) austrug, hat auf Rang 23 bei nur 238 absolvierten Partien einen 1,2 Punkte im Schnitt geholt. Die „Waldhof-Buwe“ von Kult-Trainer Klaus „Schlappi“ Schlappner („Wir werden ein Blinklicht ans Tor hängen, damit se’s treffe“) wussten eben, wie es geht... 



Wir können die Deutschen schlagen, weil wir physisch enorm stark sind und bis zum Tod kämpfen werden.

— José Luis Chilavert, ,,spielender" Torhüter von Paraguay, vor dem WM-Achtelfinale 2002 gegen Deutschland (0:1).