Jurist: Geringe Erfolgsaussicht für Ismaik-Klage

von Marcel Breuer | dpa09.06.2017 | 09:01 Uhr
Hasan Ismaik ist der Investor von 1860 München. Foto: Andreas Gebert
Foto: Andreas Gebert

Die von 1860 Münchens Investor Hasan Ismaik geplante Klage gegen die 50+1-Regel hat nach Einschätzung des früheren DFL-Chefjustiziars Thomas Summerer nur geringe Erfolgsaussichten.

«Eine solche Klage auf Aufhebung der 50+1-Regel hat meines Erachtens keine oder allenfalls geringe Aussicht auf Erfolg», sagte der auf Sportrecht spezialisierte Rechtsanwalt in München der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview.

Summerer verwies dabei auf einen vergleichbaren Fall. «Es gab eine Schiedsklage von Hannover 96 im Januar 2010, in der Hannover 96 sich ebenfalls zum Ziel gesetzt hatte, die 50+1-Regel der Bundesliga zu kippen. Hannover 96 hat mit diesem Klagebegehren keinen Erfolg gehabt, sondern nur erreicht, dass eine Gleichbehandlung stattfindet zwischen Hannover 96, dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen», erläuterte Summerer, der die Deutsche Fußball Liga (DFL) in dem Verfahren 2010 als Rechtsanwalt vertrat.

«Mit anderen Worten: Wenn ein Verein 20 Jahre lang ideell und materiell gefördert wird, dann kann es Ausnahmen von der 50+1-Regel geben, die im Ermessen der DFL liegen.» Mit der 50+1-Regelung soll im deutschen Fußball der Machtmissbrauch eines Geldgebers zu Lasten des Vereins vermieden werden.

(dpa)