Datenfussball: Hannovers Minimalismus - Dortmund wie 2001?

Nach dem ersten Spieltag der Europapokal-Gruppenphase startet der 4. Spieltag heute mit dem Nordderby in Hannover. Fussballdaten verkürzt die Zeit bis zum Bundesliga-Wochenende wieder mit den interessantesten Fakten und Daten zu den einzelnen Partien.
Freitag, 15.09.2017
Hannover 96 – Hamburger SV
(Freitag, 20:30 Uhr)
Die Begegnungen der beiden norddeutschen Klubs verliefen in den letzten zehn Jahren immer sehr ähnlich. Meistens, mit Ausnahme der vorletzten Spielzeit, setzt sich das Heimteam in diesem Duell durch. Seit Hannovers Aufstieg im Sommer 2002 gab es in 26 Partien insgesamt nur fünf Auswärtssiege und in diesen Jahren schaffte es nur 96 zweimal, beide Begegnungen einer Saison zu gewinnen (2003/04 und 2004/2005).
Hannover 96 gehört nach den ersten drei Spieltagen zu den drei noch ungeschlagenen Bundesliga-Teams. Die Niedersachsen benötigten nur drei Treffer für die sieben erspielten Punkte. Seit der Saison 2003/04 war kein Team mehr so minimalistisch wie Hannover in Sachen Toren und holte gleichzeitig aber mindestens sieben Punkte. Der VfB Stuttgart startete damals mit einer Tordifferenz von 3:0 und sieben Punkten in die Spielzeit. Damals als VfB-Spieler und heute als 96-Manager mit dabei: Horst Heldt.
VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg
(Samstag, 15:30 Uhr)
Der VfL muss wochenlang auf Angreifer Mario Gomez verzichten, der genau wie Daniel Didavi zum ersten Mal im Wolfsburg-Trikot an alter Wirkungsstätte gespielt hätte. In 38 Bundesliga-Duellen hat der VfB Stuttgart 53 Tore gegen den VfL erzielen können – davon gehen rund 15 Prozent auf das Konto von Gomez (5) und Didavi (3). Kein Spieler traf für den VfB häufiger in der Liga gegen Wolfsburg. Didavi, der Stuttgart 2016 Richtung Niedersachsen verließ, hat sogar drei der letzten vier Treffer der Schwaben gegen den VfL gemacht.
An das letzte Spiel gegen Wolfsburg wird der VfB keine guten Erinnerungen haben: Am 34. Spieltage der Saison 2015/16 wurde der Stuttgarter Abstieg durch die 1:3-Niederlage in der VW-Arena besiegelt. Wolfsburgs Bilanz gegen den VfB liest sich in den letzten Jahren sowieso sehr gut: Der VfL konnte sieben der letzten acht Duelle gewinnen (1 Niederlage).
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SV Werder Bremen – FC Schalke 04
(Samstag, 15:30 Uhr)
Die laufende Bundesliga-Saison läuft seit drei Spieltagen beziehungsweise knapp 270 Minuten Spielzeit. In den drei Partien von Werder Bremen stand es in 225 Minuten unentschieden: Das ist der höchste Wert des Wettbewerbs. Trotz dieser hohen Zahl steht Werder nach drei Spielen mit einem Zähler auf dem 16. Platz.
Eine Tendenz, wer die Partie am Samstagnachmittag gewinnen wird, erscheint tatsächlich schwierig. In der letzten Saison verlor nur der VfL Wolfsburg mehr Heimspiele (9) als Werder Bremen (8), während nur Darmstadt (1) und der HSV (2) auswärts noch seltener gewannen als die Königsblauen (3). Werder verlor in der aktuellen Spielzeit das einzige Heimspiel gegen den amtierenden Meister Bayern München, während Schalke in der bislang einzigen Ligapartie auf fremden Rasen in Hannover verlor.
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Eintracht Frankfurt – FC Augsburg
(Samstag, 15:30 Uhr)
Die Frankfurter Eintracht kann bislang mit dem Bundesliga-Jahr 2017 nicht ganz zufrieden sein. 13 der letzten 15 Spiele konnten nicht gewonnen werden – immerhin gab es am vergangenen Wochenende in Mönchengladbach den ersten Auswärtssieg seit Januar. Und auch an das letzte Spiel gegen Augsburg wird die SGE sich gerne erinnern. Gegen die Schwaben gab es einen der zwei bisherigen Bundesliga-Heimsiege in 2017. Marco Fabian und Ante Rebic drehten in den letzten zwölf Spielminuten die Partie zu Gunsten der Eintracht und in einen 3:1-Sieg.
Der FC Augsburg reist zum sechsten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte nach Frankfurt. Die Schwaben, die dank des 3:0-Sieges gegen Köln in der Ewigen Tabelle nur noch zwei Punkte hinter dem auf dem Rang 31 platzierten FC St. Pauli stehen, haben bei allen fünf Auftritten in Frankfurt immer treffen können. Und auch die jüngste Bilanz in der Bundesliga macht deutlich, dass der FCA bei der Eintracht etwas Zählbares holen kann: Denn das Team von Trainer Manuel Baum hat nur eins der letzten sieben Spiele verloren (2 Siege, 4 Remis).
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FC Bayern München – 1. FSV Mainz 05
(Samstag: 15:30 Uhr)
Der Rekordmeister ist seit März 2016 ohne Bundesliga-Niederlage vor heimischer Kulisse. Damals siegte Mainz 05 mit 2:1 in München. Seitdem hat der FC Bayern 18 Liga-Spiele zuhause gewinnen können sowie fünf Mal in der Arena Remis gespielt – unter anderem einmal gegen Mainz (2:2 im April). Kein anderes Team hat mehr Punkte in den letzten beiden Spielzeiten aus der Allianz Arena entführt als die Rheinländer.
Arjen Robben hat in den letzten drei Ligaspielen gegen Mainz immer ein Tor erzielen können. Der Niederländer traf bislang sechs Mal gegen den 1. FSV und steht damit auf dem geteilten dritten Platz (mit Bastian Schweinsteiger) der Spieler mit den meisten Toren gegen die Rheinländer. Je sieben Treffer machten Roy Makaay und Claudio Pizarro (5 in der Liga, 2 im Pokal).
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RB Leipzig - Borussia Mönchengladbach
(Samstag, 18:30 Uhr)
Die 0:1-Heimiederlage von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt beendete eine zehn Spiele laufende Serie, in der das Team von Dieter Hecking immer mindestens ein Tor erzielen konnte. Am 1. April war die Borussia nach einem 0:0 letztmals ohne Tor geblieben: Auch damals war die Frankfurter Eintracht der Gegner.
Die letzte Begegnung zwischen Leipzig und Gladbach endete mit einem 1:2-Auswärtssieg des damaligen Aufsteigers. Emil Forsberg und Timo Werner hatten RB auf die Siegerstraße geschossen. Seit dieser Partie hat Letzterer saisonübergreifend noch zwölf weitere Bundesliga-Treffer markiert und somit 37,5 Prozent der in diesem Zeitraum erzielten Leipziger Tore (32) gemacht.
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1899 Hoffenheim - Hertha BSC
(Sonntag, 13:30 Uhr)
Dass die Defensivspieler vor allem die gegnerische Offensive immer und genausten im Blick haben sollten, ist natürlich klar. Doch die Berliner Abwehr sollte aber während des Gastspiels in Sinsheim besonders konzentriert sein, denn der Sturm der TSG zeigt sich in diesen Wochen besonders gefährlich. Mit Ausnahme des Treffers von Mittelfeldspieler Nadiem Amiri beim 1:0-Pokalsieg über Erfurt, haben in dieser Saison bislang nur die Angreifer Hoffenheims getroffen. Mark Uth, zuletzt Doppeltorschütze gegen den FC Bayern, traf schon fünf Mal, während sein Sturmpartner Andrej Kramaric bislang zwei Tore in der Bundesliga erzielen konnte. Sandro Wagner traf beim Auswärtsspiel in Liverpool sowie beim Europa League-Debüt gegen Braga ins gegnerische Netz.
Der anfängliche Verlauf der Partie in Sinsheim steht statistisch gesehen schon fest: Hoffenheim wird gegen Hertha in Führung gehen. Denn 1899 hat in zehn der letzten elf Bundesliga-Heimspielen immer das erste Tor der Partie erzielen können, während die Hertha gleichzeitig in elf der letzten zwölf Auswärtsspielen zunächst hinten lag. Nur in einer dieser elf Partien konnte Berlin am Ende noch etwas Zählbares mitnehmen: In Wolfsburg gewann das Team am Ende noch 3:2.
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Bayer Leverkusen - SC Freiburg
(Sonntag, 15:30 Uhr)
Die Breisgauer blieben in den letzten 18 Auswärtsspielen, von denen sie zehn verloren, nur ein einziges Mal ohne Gegentor auf fremden Platz - beim 1:0-Sieg in Wolfsburg am 27. Spieltag. Seit diesem Erfolg hat der SC seine vier Auswärtsspiele allesamt verloren und dabei 15 Gegentreffer kassiert. Für die Mannschaft von Christian Streich ist in Leverkusen trotzdem was drin: Bayer hat nur zwei der letzten 15 Ligaspiele gewinnen können und wartet zuhause seit dem 20. Spieltag der vergangenen Saison auf einen Heimsieg.
Ein Punkt nach drei Spieltagen: So schlecht wie in dieser Saison ist Leverkusen seit der Bundesliga-Zugehörigkeit noch nie in die Saison gestartet. 1982/1983 rangierte Bayer mit drei Punkten im selben Zeitraum mal auf dem 16. Platz. Doch dass Leverkusen nach drei Partien auf Rang 17 oder 18 stand, hat es bis zu diesem Jahr in der seit 1979 dauernden Bundesliga-Zeit des Vereins noch nie gegeben.
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Borussia Dortmund - 1. FC Köln
(Sonntag, 18:00 Uhr)
Nachdem der 1. FC Köln zwischen 2008 und 2012 gegen den BVB insgesamt acht Niederlagen am Stück und dabei 22 Gegentore kassierte, hat das Team von Peter Stöger seit dem Wiederaufstieg 2014 keine Begegnung mehr gegen Dortmund verloren (2 Siege, 4 Remis). In zwei der drei Spiele in Dortmund konnte Köln dabei sogar jeweils ein 0:0 halten. Dennoch geht der FC nach vier Niederlagen aus den letzten vier Pflichtspielen als klarer Außenseiter in diese Partie.
Borussia Dortmund ist als einziges Team noch ohne Gegentreffer nach drei Spieltagen. Zuletzt gelang dem BVB ein solcher Start im Jahr 2001, als das damalige Team von Matthias Sammer mit zwei 2:0-Siegen über Nürnberg und Hertha sowie einem 4:0-Erfolg gegen Wolfsburg die Saison begann. Der BVB blieb nach dem 2:0 in Rostock sogar auch noch die vierten Partie ohne Gegentreffer, verlor aber dann am fünften Spieltag mit 0:2 gegen den FC Bayern München. Interessante Randnotiz: Die Serie von Sammers Mannschaft wurde übrigens durch das 1:0 von Bayerns Hasan Salihamidzic beendet, dem heutigen Manager und somit auch Nachfolger von Sammer beim Rekordmeister.
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