Ein sichtlich verunsicherter 1. FC Nürnberg musste sich vor heimischem Publikum mit einem torlosen Unentschieden gegen den FC Augsburg zufrieden geben, aber konnte nach zuletzt vier Niederlagen am Stück über diesen Punktgewinn glücklich sein. Denn die Augsburger besaßen die besseren Chancen und hätten sogar gewinnen können, wenn sie mehr Mut in der Offensive besessen hätten.
Nürnbergs Trainer Hecking vertraute mit Gebhart und Frantz auf zwei neue Flügelspieler, weil er auf den Außenbahnen mehr Ballsicherheit als Tempo haben wollte. Die erste Torchance der Clubberer war auch eine Koproduktion der beiden Flügelflitzer. Frantz´ Flanke wäre über den Umweg Langkamp fast bei Gebhart gelandet, wenn nicht der ehemalige Stuttgarter am Ball vorbeigetreten hätte (3.). Zwei Minuten später kamen auch die Gäste aus Augsburg zu ihrer ersten Torchance. Nach Werners Freistoßflanke verlängerte Musona die Kugel zu Vogt, der trat im ersten Versuch am Ball vorbei, aber kam im zweiten Versuch zum Abschluss und setzte seinen Schuss übers Ziel (5.). Auf die nächste gute Gelegenheit mussten die Zuschauer im Nürnberger Stadion eine knappe halbe Stunde warten. Die Franken übernahmen zwar die Initiative, aber hatten keine Ideen, um sich Torchancen herauszuspielen. Die Flanken von den Außenbahnen wurden von den Augsburger Verteidigern abgefangen. In der Mitte gab es kein Vorbeikommen gegen die kompakten Fuggerstädter. Je länger das Spiel dauerte und desto ungefährlicher die Clubberer vor dem gegnerischen Tor agierten, desto unsicherer wurden sie auch vor dem eigenen Tor. Erst Innenverteidiger Klose und dann Torwart Schäfer erinnerten mit ihren zu kurz geratenen Abspielen an Marcus Antonio und Nilsson, die mit ähnlich fatalen Abwehrfehlern in den Partien gegen Stuttgart (0:2) und in Hannover (1:4) Gegentore verschuldeten. Die Patzer von Klose und Schäfer blieben dagegen ohne Folgen. Denn zum Glück für die Franken trauten sich die Gäste in der Offensive zunächst nur wenig zu. Musonas Schuss (30., scheiterte an Schäfer) blieb die einzige Gelegenheit der Augsburger in der ersten Halbzeit aus dem Spiel heraus. Auf der Gegenseite hatten die Nürnberger ihre nächste gute Möglichkeit erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Nach einem zunächst abgewehrten Freistoß kam die Kugel irgendwie zu Balitsch, der jedoch bekam bei seinem Volleyversuch keinen Druck hinter den Schuss.
Beim Club blieb Torwart Schäfer mit Achillessehnenbeschwerden in der Kabine, dafür hütete Ersatzkeeper Rakovsky in der zweiten Halbzeit das Nürnberger Gehäuse. Vor der Pause wussten die Augsburger die Nürnberger Unsicherheiten noch nicht auszunutzen. Nach dem Seitenwechsel wurden sie druckvoller und schnürten den Club phasenweise in dessen eigener Hälfte ein. Nach einer Flanke des Augsburger Kapitäns Verhaegh wurde Hain im letzten Moment noch von Chandler gestoppt (55.). Sechs Zeigerumdrehungen später patzte FCN-Keeper Rakovsky und konnte nach einer Ecke den Ball nicht festhalten. Die Schüsse von Oehrl und Klavan wurden allerdings von der Nürnberger Abwehr abgeblockt. Weitere sechs Minuten später machte Rakovsky seinen Lapsus wieder gut, als er den Kopfball des eingewechselten Bancé parierte, und hatte anschließend Glück, dass Musona frei vor dem Tor der Abpraller vom Schlappen rutschte. In der Schlussphase waren es wieder die Nürnberger, die mehr die Offensive suchten, ohne aber für Torgefahr zu sorgen. Für Augsburgs Schlussmann Amsif stellte das Spiel jedenfalls keine Möglichkeit dar, sein wahres Können zu zeigen. Stammkeeper Jentzsch war rechtzeitig zum Gastspiel in Nürnberg wieder genesen, hatte allerdings für einen Einsatz noch nicht lange genug im Training gestanden.
Senthuran Sivananda
Chance vertan. Mit einer Einreisesperre gegen Béla Réthy hätte Putin wirklich Punkte in Deutschland sammeln können.
— Kevin Kühnert zur Einreisesperre für Journalist Hajo Seppelt