B-Elf ohne Durchschlagskraft

Mit Petric und Pitroipa brachte HSV-Trainer Bruno Labbadia zwar noch zwei Stammkräfte im zweiten Durchgang, doch das Rückspiel in der Europa League-Qualifikation (Hinspiel 4:0 für den HSV) blieb eine dürftige Vorstellung des Favoriten. Die Amateure aus Dänemark freuten sich demzufolge über einen 1:0-Prestige-Erfolg, doch in die Play-Off-Phase zogen die Hanseaten ein.

Aufgrund des deutlichen Hinspiel-Erfolges setzte Labbadia, von Mathijsen abgesehen, auf Reservespieler. Diese B-Elf schien die Begegnung auch sicher in den Griff zu bekommen, denn Randers hielt sich voller Respekt zurück, setzte auf viel Personal im hinteren Bereich. Neuzugang Marcus Berg hatte dann auch die ersten Möglichkeiten, scheiterte aber in der 10. Minute nach Jarolim-Pass und mit einem schönen Kopfball drei Minuten später. Punktuell wagten sich auch die Dänen nach über 20 Spielminuten nach vorne, doch Ersatztorwart Hesl fing ein Geschoss von Möller Pedersen (22.) ab und ein Kopfball von Ahmed strich über die Latte (25.). Nachdem in der ruhigen Partie Mathijsen vorne mit einem weiteren Kopfball am Keeper Ellegaard gescheitert war (32.), lenkte der erfahrene Niederländer vier Minuten darauf einen Schuss von Sören Berg so unglücklich ab, dass Hesl keine Abwehrchance besaß und die Dänen überraschend in Front lagen. Vor der Pause lieferten die Hausherren nur noch Stückwerk ab, es blieb beim 0:1.

Die beste Chance auf einen weiteren Treffer hatten in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel wieder die Dänen, doch Beckmann köpfte in der 52. Minute nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Nachdem Petric und Rincon bereits zur Halbzeit eingewechselt worden waren, kam nach einer guten Stunde auch noch Pitroipa aus der Stammelf zu etwas Spielpraxis. Der junge Stürmer brachte sogleich etwas Schwung in die Angriffsaktionen des Favoriten, war an zwei guten Möglichkeiten beteiligt (64., 68.) und riss seine Kollegen zweitweise aus der Lethargie. Nach einem Schuss von Petric, der aber einige Meter am Tor vorbei ging (71.), verflachte die Partie jedoch erneut. Die Dänen ließen nur noch eine Möglichkeit für den Kroaten kurz vor dem Abpfiff zu, doch als Petric die Berg-Flanke von rechts verfehlt hatte (89.), war die letzte Chance vertan. Das 4:0-Polster aber reichte dem HSV, dessen zweite Garnitur jedoch nahezu durchgehend enttäuschte.

Ulrich Merk