Seit 42 Jahren verlor Aris Saloniki im heimischen Stadion kein Europapokalspiel mehr. Auch die B-Elf Bayer Leverkusens konnte die griechische Festung nicht einnehmen und musste sich mit einem torlosen Unentschieden in einer schwachen Partie begnügen.
Bayer-Trainer Jupp Heynckes nutzte wieder einmal den Europapokal, um einigen Spielern eine Pause zu gönnen. Freiwillig verzichtete er auf Barnetta, Derdiyok, Schwaab und Vidal. Abwehrchef Hyypiä hatte sich dagegen im Abschlusstraining eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. Dementsprechend zerfahren agierten die Leverkusener und waren zunächst auf Sicherheit bedacht. Wenn sie einmal Risikopässe wagten, dann ging es daneben. Saloniki blieb aber vorne zumeist ebenfalls harmlos. Beide Mannschaften hatten im Spiel jeweils nur eine bessere Phase. Zuerst die Werkself, der es gegen Ende der ersten Halbzeit gelang, deutliche Feldvorteile zu erarbeiten, ohne allerdings spielerisch überzeugen zu können. Vor dem Pausenpfiff war es lediglich eine Standardsituation, die für Torgefahr sorgte: Aris-Keeper Sifakis wehrte einen Kadlec-Freistoß ab (39.).
Saloniki begann die zweite Halbzeit mit zwei Möglichkeiten vielversprechend. Tojas Fernschuss flog über den Querbalken (55.). Zwei Minuten später tauchte Koke alleine vor B04-Schlussmann Adler auf, aber schob den Ball am Tor vorbei. Danach reagierte Bayer-Trainer Heynckes und wechselte Barnetta und Vidal ein (61.). Die Pharmastädter hielten die Griechen wieder vom eigenen Tor fern, aber sorgten auch nicht für Gefahr vor dem des Gegners. Denn Bayer klebte an diesem Abend das Pech an den Füßen. Die Pässe verunglückten. Ein Rolfes-Zuspiel kam etwa nicht bei Helmes an (68.). Derdiyok vertändelte eine gute Chance, weil er zu lange mit dem Abschluss zögerte (77.). In der Defensive stand Leverkusen zwar gut, leistete sich trotzdem den einen oder anderen Patzer. Ein erneuter Distanzversuch Tojas strich am rechten Pfosten vorbei (78.), und Adler musste eine Kopfballrückgabe seines eigenen Mitspielers Friedrich entschärfen (86.).
Senthuran Sivananda
Von der Anzahl her hatten wir mehr Chancen.
— Ottmar Hitzfeld